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Lou & Benny & The Teen' Axel Soul Arkestra - Dents De Lait, Dents De Loups b/w These Eyes
45 B-Soul
Obskures Remake der Gainsbourg Signation

Am 11. Jänner 1967 dröhnte ungefähr 1 Minute lang das Duett "Dents De Lait, Dents De Loups" als Signation der gleichnamigen Popsendung aus französischen Mattscheiben. Interpreten der Signation waren France Gall und Serge Gainsbourg. Letzterer bediente sich bei der Komposition ziemlich ungeniert am 96 Tears Riff von Big Maybelle. Regisseur der für damalige französische Verhältnisse ziemlich radikal-neuartigen Popshow war Pierre Koralnik, der im gleichen Jahr mit Serge Gainsbourg die TV-Popkomödie Anna drehte. Das Duett wurde allerdings nie auf Vinyl gepresst. Anlass genug für Benny Gordini, Frontmann der Slow Slushy Boys, das Gainsbourgsche Juwel neu einzuspielen und die Dauer der Nummer auf adäquate 2 Minuten zu erhöhen. Das Original erreicht er zwar nicht ganz, aber das Ding kann sich trotzdem hören lassen. Wer das Original sehen möchte, kann dies auf der neu erschienen Gainsbourg DVD Edition "D'Autres Nouvelles des Étoiles" tun. Die 2 DVD Box ist auf Universal Frankreich erschienen und zeigt Musikvideos, Show-Auftritte und Interviews des Ausnahmekünstlers von 1958 bis 1989. Das legendäre Whitney Houston Interview fehlt allerdings. Trotzdem schwer zu empfehlen. (dp)



                   

 

V.A. - The Atomic Cafe : French Cuts 3
2LP/CD - Panatomic
Dritte Etape der Pop-Tour de France

Alle guten Dinge sind drei - diese Weisheit gilt umso mehr für den dritten Teil der French Cut Compilation Reihe. Der akribische Frenchpopologe und Stamm Dj des Münchner Atomic Cafe, Martin Hemmel, zauberte neuerlich ein feinabgestimmtes Menu französischer Popdelikatessen der 6Ts und 7Ts auf den Plattenteller. Als Entrée für Neulinge gallischer Popkultur finden sich Klassiker wie Pierre Henrys "Psyché Rock", das Carlos Imperial Cover "Tu Veux Ou Tu Veux Pas" von Brigitte Bardot, Eddy Mitchells souverän-groovende Spinning Wheel Adaption "Vielle Fille" und Claude Francois Parkettfeger "Un Homme Libre", eine Interpretation des Faradon-Evergreens I'm alive. Als Entremet eingeschoben laufen Kuriositäten wie "Commando Spatial", eine mit der Stimme von Virginie Rodin vokalisierte Version des Raumpatrouille Orion Themas oder Tiny Yongs melodramatisch-süßes "Le Sauvage". Vortrefflich munden insbesondere Jacqueline Taiebs raffiniert arrangierter Easypoper "Le Coeur au Bout des Doigts", Jack Treeses Jungle-Psychmover "Je Suis Un Elephant" und Jeremy Gavroches funky RnB-stomper "Qui Peut Etre Cet Homme?". Zum Hauptgang rocken schließlich Eric Chardens Beatkracher "Amour Limité Zero", Erick St- Laurents "Le Temps D'y Penser" oder Larry Grecos RnB-Ripper "C'est Fini, Bien Fini" den sal de bal. Als Dessert gibt's dann noch kontemporäre französischsprachige Produktionen mit Pfiff (Phonoboy), Kick (Les Terribles) und Chic (Janea & Alfa). Das ebenso schicke wie informative Coverdesign ergänzt eine bestens gelungene & für frankophile Popgourmets absolut essentielle Kompilation. Extrem symphatisch ist auch der Umstand, dass die Vinyledition 5 tracks mehr als die CD zu bieten hat. Wer Lust auf mehr bekommen hat sollte am 3.12. die Wiener Releaseparty mit Martin Hemmel als DJ im Rahmen der Beatzentrale besuchen. (dp)



                   

 

Stereoscope Jerk Explosion - Sitarmania
b/w L' Homme Grenouille &
La Panthere Pop b/w British Promenade

45T - Cosmic Groove
Retropop-Überraschung aus Südfrankreich

Ein kräftiges Lebenszeichen der französischen Retropop-Szene setzt das neugegründete Label Cosmic Groove aus Montpellier. Mit zwei Debut-Shortplayern der "Stereoscope Jerk Explosion" wird zwei Kultinstrumenten der 6Ts gehuldigt: Hammondorgel und Sitar. Mit "Sitarmania" ist dem Instrumentalquintett mit Strawberry Smell & The Cryptones Vergangenheit ein breiter Sitar-Dancer mit quirliger Hammondgrundierung gelungen. Dagegen etwas zurückgenommen bietet die verspieltere und psychedelisch-verschnörkelte B-Seite mit "L' Homme Grenouille (der Froschmensch)" einen feinen Wohnzimmertrack. Die zweite Single setzt mit "La Panthere Pop" in bester Big Boss Man-ier auf einen aufgeheizten Hammondgroove, besticht aber vor allem durch die kontrastierenden Moog- und Elektropiano Ingredenzien, die den Track zusätzlichen Pfiff verleihen. Die Flipside "British Promenade" spaziert, wie der Titel vorwegnimmt, gemütlich durch blubbernde und fiepsende Soundlandschaften. Die bunten Artcover ziehen magisch an. Beide Singles sind auf 500 Stück limitiert, daher schnell zugreifen. (dp)



                   

  VA. - WIZZZ (Musiques Hybrides)
French Pop Sensation

Zum Thema French Pop in den 6TS und 7TS sind in den letzten Jahren einige bemerkenswerte Compilations, wie "The Atomic Cafe - French Cuts" oder "Les Swinging Mademoiselles", herausgekommen.
Gegenüber dem Sampler von Musiques Hybrides verblassen sie aber alle. "Qui a dit nous ne pouvons pas imiter les anglais?/ Wer hat behauptet, wir könnten die Engländer nicht imitieren?"

Dieses beiläufige Bonmot von Monique Thubert auf der Nummer "Aux oreilles" (eine geniale Hammond-Überarbeitung des Brigitte Bardot/Francis Lai-Klassikers St. Tropez) erscheint angesichts der Killersongs auf Wizzz obsolet.
Neben den englischen Einflüssen offenbart sich eine kontinentale französische Pop-Identität, die durch Witz, freizügigen Charme und unbekümmert flotte Sounds Herz und Beine im Sturm erobert.
Bereits bekannte Klassiker wie "la drogue" von den Mrs. Beretta und De Bordeaux sowie Charlotte Leslies "les filles Cèst fait..." bilden den Rahmen für ein wahres Feuerwerk französischer Pop-Ästhetik.

Es folgen ungeahnte Höhepunkte, wie u.a. Stephane Vareques abgefahrene "le pape du Pop" (Der Papst des Pop) Hymne, der Echo- und auch sonst schwer berauschte Psychedelic-Hammer "les papyvores" oder Phillipe Nicauds erotisch-paranoides "cuisses nues, bottes de cuir"(Nackte Schenkel und Lederstiefel).
Fazit: Für mich die beste Reissue-Compilation des letzten Jahres. (dp)

Eine erstklassige Kurz-Einführung in das Phänomen French Pop und ausführliche Bios der auf Wizzz vertretenen Künstler finden sich auf
http://www.musiques-hybrides.com/ohlala.html



  VA: Blow up Exclusive Blend Volume 4 (Blow up)
Französisches Library Feuerwerk

Und wieder einmal geht so richtig die Post ab. War der Vorgänger ein wenig verhaltener als gewohnt, geht's diesmal wieder mehr im uptempo Beat dahin. Im Zentrum von Paul Turkins herausgeberischem Bemühen stehen französische Library-Sounds der "Dance and Mood Music Series (DMM)" aus den Chappel Music Archiven.
Feinste musikalische Ironie offenbart sich in den Sitar und Streicher-Arrangements der Nummer "reve pour un beatle" (Traum für einen Beatle) von Paul Piot & Paul Giot. Flotte Gitarrenriffs hacken sich in den Suspense-Groove von Camille Sauvages "Attente-Trans-Europa-Express".
Die satten happypopigen Bläsersätze und das verspielte Orgelgeplänkel auf "Dreambulation"(Jack Arel) begeistern ebenso, wie die spacig im Percussionrausch dahindriftenden Gitarrenfetzen bei "Bewilderment" (Jack Arel & Pierre Dutour).
Reminiszenzen an Star Trek wecken die ultrasphärigen Frauen-Vocals im üppigen Streicher und Bläser Dekor des Soundstücks "amour, vacances et baroque" von Paul Piot.
Fazit: Nicht nur für frankophile Easy-Lauscher der reinste Ohrenschmaus. (dp)



  Jean Jacques Perrey: Moog Sensations(Pulp Flavor Records)
Heiteres Erraten der Einflüsse

Geblubber, Gewibber, Cartoon-Gequitsche, lineare Geräuschscheren, Loops und Echos: die Rede ist von Jean Jacques Perrey, dem französischen Pionier in Sachen Moog. Charme und Befremden trennt oft nur ein schmaler Grad.
Sein Versuch populäre Melodien in elektronische Moog Kompositionen zu verstricken, erzeugt nicht selten den Eindruck von mechanischer Holprigkeit und naiv-experimenteller Kinderbastelstube. Aber darin liegt gerade auch der Reiz an seinem Werk.
Das auf Pulp Flavor erschienene Reissue versammelt 20 eher weniger bekannte Nummern seines auf den Pariser Label Montparnasse 2000 erschienenen Albums.
Futuristische Titel wie pizzicato for venus, indicatif spacial, borborygmus etc. nehmen den Space-Charakter der Nummern vorweg. Und es macht immer wieder Spaß, die Zutaten und Anleihen der Tracks zu erraten, wie das "the good, the bad and the ugly"- Leitmotiv auf "colonie celeste".
Höhepunkte sind neben letzteren der spacig abgefahrene "moogie boogie" und das flashige "la panthere cosmique" (was für ein Titel!!!).
Fazit: Feiner Moog-Library Sound des genialen Schöpfers der Kult-Nummer "E.V.A." und Godfathers des "Space Pop". (dp)



  Tahiti 80: Puzzle (Virgin)
Unwiderstehlich charmanter Pop

Es bietet sich an, Tahiti 80 als eine der vielen VertreterInnen des grassierenden 80er-Revivals zu sehen. Das würde ihnen aber nicht gerecht werden. Auf "Puzzle" gibt es entspannten Pop, der mit unschuldigem Gesicht das Rad neu erfinden will. Geht natürlich nicht, wir wissen das alle und erkennen auch die Anleihen, die das französische Quartett in den Sixties, bei Britpop und Elektro genommen hat. Sei´s drum, ich lasse mich gern von diesen quälenden Fragen nach dem nächsten Drink und ob die Frisur passt unterhalten. Wie singen sie gleich zu Beginn des ersten Tracks:
"Will you ever see me
like a possible lover again?
I am fed up to be
your twin brother you´re not my sister."
Ein wunderbares Debutalbum. (vf)



  Cecil Leuter (aka Roger Roger) - Pop electronique (Pulp Flavor Records)
Französisches Elektro-Reissue vom Feinsten

Nicht brandneu, sondern bereits letztes Jahr erschienen ist das Reissue des wiederentdeckten französischen Genius Roger Roger. Aufgrund der besonderen Klasse und der diametral entgegengesetzten Bekanntheit diese Albums (69!) ist eine Rezension für mich Pflicht.
Skeptisch aufgrund der Fülle an eher belanglosen Reissues im Moog/Elektrobereich war meine Erstbegegnung ein richtiges Flash-Erlebnis. Fast so wie beim ersten Hören von Pierre Henrys "messe pour le temps present" oder Hugo Montenegros "Moog Power".
Unglaublich abgefahrene elektronische Geräuschfetzten und durch den Raum brausende akkustische "Faser"-Strahlen vermengen sich mit swingenden "Easy Listening"-Arrangements.
Massige Synthie-Kraftfelder teilen sich den offenen Klangraum mit Geblubber, Gezische und flotten Akkorden. Dies gilt für die erste Seite bzw. die Nummern "Pop electronique No 1 - No 7". Auf No. 8 - 14 folgt dann Elektronik pur, sperriger und weniger harmonisch - eine abstrakte Spacelandschaft.
Ebenfalls sehr höhrenswert ist Roger Rogers Zusammenarbeit mit Nino Nardini auf dem Album "Jungle Obsession" ebenfalls auf Pulp Flavor neu aufgelegt.
Fazit: Top-Klangerlebnis der dritten Art. (dp)
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  Air: 10000 Hz Legend (Source/Virgin)

Die beiden Franzosen haben mit dem Problem zu kämpfen, das alle außergewöhnlichen Debutalben (Moon Safari) hervorrufen: Allein das Niveau des Erstlings zu halten ist eine Leistung, doch das Publikum verlangt mehr. Air haben versucht, sich durch den Soundtrack zu "Virgin Suicides" dieses Drucks zu entledigen. Es war ebenfalls hervorragend und ruft noch lange die Bilder des Films hervor.
Trotzdem blieb die Erwartungshaltung: Wie wird das zweite Album? Es ist wieder mehr als hörenswert. Neben der Air-typischen Elektronik und Easy Listening-Klängen haben sie diesmal auch typische Rockelemente einfließen lassen. Damit haben sie vielleicht versucht, dem direkten Vergleich mit "Moon Safari" zu entgehen. Gleichzeitig ist aber der charakteristische Sound verloren gegangen.
Nach der ersten Enttäuschung über den Verlust des Gewohnten kann das Album für sich allein durchaus bestehen. Der Opener "Electronic Performers", schließt noch am ehesten an die früheren Lieder an, "How Does It Make You Feel" beruht auf einer akustischen Gitarre. "The Vagabond" beginnt sogar mit einer ausgiebigen Mundharmonika-Passage. Höhepunkte sind die üppig-psychdelische Space-Hymne "Don´t Be Light", auf der Beck singt, und das nervös-unheimliche "Lucky and Unhappy". (vf)



 

Serge Gainsbourg - Spezial Edition zum 10ten Todestag (Mercury France)

Mercury France nahm den zehnten Todestag von Serge Gainsbourg zum Anlaß, das Gesamtwerk des exzentrischen Genies auf CD und Vinyl (!!) wiederaufzulegen. Ein längst überfälliges Unternehmen, war doch gerade das Jazz und Latin-orientierte Frühwerk des "Godfather of French Pop" von diversen Kompilationen abgesehen für Normalsterbliche fast unmöglich zu beziehen.
Ganz konkret handelt es sich dabei vor allem um seine ersten vier 10'' von 1958 bis 1962 sowie die ersten zwei LPs ("Confidentiel" und "Percussions"). Bekannter, und nicht minder wertvoll sind seine spätsechziger und frühsiebziger Alben, allen voran die Koproduktionen mit Brigitte Bardot ("la ballade de Bonnie and Clyde") und Jane Birkin (je t'aime...moi non plus), sowie das überwältigende Konzeptalbum "l' histoire de Melody Nelson", ein markanter Höhepunkt im Schaffen dieses außergewöhnlichen Künstlers. Besonders erfreulich an dieser Jubiläumsausgabe ist, daß nicht nur die Covers den Originalen 1: 1 entsprechen, sondern auch die Labels (!!!) originalgetreu belassen wurden (Audiophilie total).

Ausgeblieben sind leider entsprechende Reissues von EPs, Singles, und den diversen Soundtracks. Und wenn ich schon bei insgeheimen persönlichen Wünschen angelangt bin: Eine Ausgabe sämtlicher von Serge Gainsbourg komponierter oder produzierter Nummern (zB. Francoise Hardy/Comment te dire adieu, France Galle/poupee de cire….etc. etc. etc.) wäre eine ganz große Sache. Wem das Gesamtwerk von Serge Gainsbourg bis ins Detail interessiert, sollte einen Blick auf http://www.geocities.com/moron200/gainsbourg/ werfen und staunen.

Der Mann hat verdammt viel geleistet. Das oder ähnliches haben sich sicher auch Howie B. , the Orb und Konsorten gedacht und das Tribute Album "Electronica Gainsbourg" auf Mercury herausgegeben. Die Sachen sind dann auch zuweilen durchaus nett und gelungen, aber an David Holmes Melody Nelson Remix (Don´t die just yet) auf "Let's get killed " kommt keine Nummer heran. (dp)



  Various Artists: Swinging Mademoiselles 2 (Sasha Monett Records)

Passend zum Frühling bereichert diese Kompilation den musikalischen Speiseplan mit leicht verdaulichen Kostbarkeiten aus der französischen Popküche der Sechziger Jahre.
Zou Zou,, Caroline, Jocelyne, Zoe, Violaine heißen die Ingredienzien des unbekümmert swingenden Potpourri.
Und die Pop-Mademoiselles von anno dazumal haben einiges drauf: ein buntes Gemisch aus R`n`B, Beat und flotten Orchesterarrangements, garniert mit pfiffigen Texten, obligatorischen "Ye Ye"- Refrains und der einzigartigen französischen Sprachmelodie.
Stilvoll auch das Cover, auf dem das Design des Vogue Labels von neuem erstrahlt. Alles in allem eine sehr feine Sache. (dp)



  Cecilia et ses ennuis: Les petits hommes vertes (Wild Wild Records)

Die Band aus Frankreich mischt auf Ihrer Debut-Single klassischen French Pop mit Sixties Garage. Die ganze Sache klingt dann auch sehr gelungen, erinnert an Cleo, Stone und passagenhaft sogar an Rita Mitsouko, was bei dieser Kombination eigentlich verwunderlich ist. Frische, fetzig-punkige Retronummern mit französischen Flair. (dp)



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