Home


Rewievs

Pop

Grooves

Bücher

Kino


Alben

Topten

Hitlisten

BUCH EMPFEHLUNGEN


 
                                      






 

Schwarze Seiten 2001. Service für Sammler von Schallplatten und CD's (160 Seiten - Kultur Buch Bremen, 6., aktualis. und erw. Aufl.2001, Euro 10,23)

Unumgänglich für alle, die Wochenenden und Mittagpausen in Secondhand-Geschäften verbringen und bei der Planung ihres Urlaubs immer die Termine von Plattenbörsen berücksichtigen. Natürlich ziemlich Deutschland-lastig, aber es gibt auch viele internationale und internette Tipps. (vf)







 

Made in Germany: Die hundert besten Platten

Dass diese Bestenliste von der Redaktion des Musikexpress erhoben wurde, sollte niemanden abschrecken, denn sie ist wirklich gelungen.
Die einzelnen Alben sind mit Cover und kurzer Kritik vorgestellt. Da auf verschiedene MusikjournalistInnen und MusikerInnen zurückgegriffen wurde, lässt sich über einzelne Kritiken natürlich streiten: Neben nüchternen Berichten stehen (nur sehr wenige) schwelgerisch-schmalzige Abgesänge auf die eigene Jugend.
Fazit: Sehr gelungen und unterhaltsam.
P.S.: Die Nummer 1? Natürlich "Autobahn" von Kraftwerk. (vf)



  Ronald Galenza, Heinz Havemeister (Hg.): Wir wollen immer artig sein... Punk, New Wave, HipHop, Independent-Szene in der DDR 1980-1990 (Schwarzkopf)

30 AutorInnen erinnern sich an die 80er-Jahre in der DDR. Das liest sich so: Eine Unmenge Einzelbeobachtungen, sehr subjektive Eindrücke, teils sehr persönliche Erinnerungen, die die Szene plastisch darstellen. Faszinierend, was im Vergleich zum Westen ganz ähnlich, und was völlig unterschiedlich ist.
Andererseits: Es gibt viele Wiederholungen und Schilderungen, die im Detail nicht so spannend sind und wo fünf verschiedene Perspektiven nichts Neues mehr hinzufügen können..
Es überwiegt aber eindeutig das Positive: Viel Neues wird es nach diesem Buch über den Untergrund in der DDR wohl nicht mehr zu schreiben geben.
Mit anderen Worten: Ein Buch zum Immer-wieder-Lesen. Auf einmal wird wohl niemand die 400 Seiten verkraften. (vf)



  Geoff Dyer: But beautiful. Ein Buch über Jazz (Argon)

Lester Young, Thelonious Monk, Bud Powell Charles Mingus, so heißen die Helden in Dyers zwischen Dokumentation und Fiktion angelegter Annäherung an den Jazz.
In alltäglichen, zufällig gewählten Szenen erscheinen die Heroen des Jazz als durchschnittliche, schwache und bedauernswerte Männer. Völlig unerwartet ist man also LeserIn plötzlich ganz nah an ihnen dran, an ihrer Musik, an ihren Drogen- und sonstigen Problemen.
Stimmen die Geschichten so? Einzelne Details sind selbst einem Jazz-Dilettanten wie mir geläufig, doch Biografien im eigentlichen Sinn sind das sowieso nicht.
Zum Glück sind die einzelnen Episoden nicht nach ihren Hauptdarstellern benannt, so kann man anfangs raten, sich über den richtigen Tipp freuen oder ärgern, so lange für die Lösung gebraucht zu haben.
Die Transformation musikalischen Ausdrucks in Literatur ist nur selten so intensiv gelungen wie bei Geoff Dyer. Nicht nur für Jazzfans zu empfehlen! (vf)



  Sylvie Simmons: Serge Gainsbourg A fistfull of Gitanes (Helter Skelter)

Der als Lucien ("Lulu") Ginsburg geborene Musiker Serge Gainsbourg gehört wohl zu den schillerndsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der französischen Popgeschichte. In Frankreich herrschte an seinem Todestag im März 1991 Staatstrauer; Präsident Mitterand ehrte ihn im Nachruf als "unser Baudelaire, unser Apollinaire".
Außerhalb Frankreichs assoziierte man bisher mit Gainsbourg bestenfalls die "je t'aime ...moi non plus"-Nummer und Skandale. Höchste Zeit dem Genie Gainsbourg auch die verdiente internationale Anerkennung zukommen zu lassen. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung setzt die meines Wissens erste englischsprachige Biographie des Ausnahmekünstlers.
Sie bietet den uneingeweihten Leser einen ausgiebigen Einblick in das komplexe Lebenswerk des Interpreten, Texters, Komponisten, Schauspielers, Regisseurs und Schriftstellers Gainsbourg.

Daneben enthüllt sich das öffentliche und private Leben eines Besessenen. Von den prägenden Erlebnissen als jüdischstämmiger Jugendlicher in der NS-Besatzungszeit bis hin zu alkoholbedingten Skandalauftritten in der Rolle seines alter egos "Gainsbarre", die seinen letzten Lebensabschnitt beherrschten, spannt sich der Bogen.
Wichtige Persönlichkeiten aus dem Umfeld von Gainsbourg, allen voran natürlich Jane Birkin, Tochter Charlotte Gainsbourg, sein Produzent Philippe Lerichomme, Marianne Faithfull, Sly Dunbar , Robbie Shakespeare und Alan Hawkshaw, aber auch Fans wie Nicolas Godin von Air kommen zu Wort.
Die persönlichen Stellungnahmen sind elegant in die Textstruktur verwoben und ergeben eine flüssig geschriebene und komplexe Innen- sowie Außenansicht des Künstlers. Lob verdient auch die umfangreiche Diskographie, die auch nahezu sämtliche Auftragskompositionen für andere Interpreten sowie Coverversionen enthält.
(dp)



  nach oben






Schreibt Ihr gern über Musik, Filme,...? Dann beteiligt Euch an musicselect