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Frank Popp Ensemble - Touch and Go
LP/CD - Unique Records
Neues aus Düsseldorf
Der Hype um den Düsseldorfer Frank Popp war vor Jahren fast schon ziemlich beängstigend. Erstmals 2001 auf Unique erschienen explodierte Hip Teens 2003 dermaßen, dass man die Nummer fast aus jedem Frisörladen hören konnte. Frank sei es vergönnt und eigentlich ist es ja schön, dass aus der Soul & Retro Ecke so ein Erfolg möglich ist. Inzwischen hat sich der Rummel ein wenig entspannt. Frank sorgte in der Zwischenzeit für ein paar gelungene 7" bzw. 12" Schmankerl wie Ingfried Hoffmanns Fliewatüüt -Remix (Diggler) oder Breakaway (Expansion). Wie bei Breakaway (starke Anknüpfungspunkte an Soul Communicators -These Lonely Nights) sind auch auf seinen neuen Langspieler die Northern Soul Einflüsse zu spüren. So zu hören bei seinen Just Say Goodbye Cover von Esther Philips oder bei seiner leider ein wenig verschenkten Peanut Duck (Marsha Gee zugeschrieben) Anleihe bei "Gettin Down". Die Vermischung von klassischen Sixties Sound mit gefälligeren Popelementen und entsprechenden Breakbeats gibt der Akustik einen moderneren und teilweise entspannten Anstrich, der durchaus anspricht. Bisweilen sind allerdings die Arrangements für meinen Geschmack eine Spur zu aufdringlich geraten. Ein echter Glücksgriff ist nach wie vor die Sängerin Sam Leigh-Brown, die den Nummern das richtige vocale Flair verleiht. Stilausflüge in die Modern Soul Ecke (All I need), ins Soundtrack Revier (Slaughter at Pimrose Hill) oder ins bungalow'sche French Easy-Pop Metier runden die Scheibe ab. Die eine herausragende Nummer habe ich allerdings noch nicht gefunden, vielleicht kommts aber noch. (dp)
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The Staggers - Be My Queen
EP - Compasse Disques
Surf & Organ trash'ure aus Graz
Evel Kneevel, kauziges und sympathisches Sixties-Szene Original aus Graz, lässt es mit seinen Stagglers so richtig krachen. Puristischer Orgelpunk mit starkem Surftrash Gitarrengeknatter, lässt die Garage in ihren Grundfesten erzittern. Die authentisch geratene Aufnahmequalität trägt nicht unwesentlich zum kompromisslosen Sound bei. Ein trashig abgefahrener Heidenspaß. Kann mich nur der den Linernotes am Cover anschließen: Yes it's stupid! But I like it !!!(dp)
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VA - Schwabing Affairs
LP/CD - Diggler Records/Record Shack
Groovige Hörbilder aus den Münchner Filmarchiven
Schwabing – spätestens seit den Achtziger Jahren gilt der Stadtteil Münchens als Inbegriff für Kir Royal süffelnde Schätzchen und semi-glamourös stagnierende Provinzialität.
Das soll aber auch schon mal anders gewesen sein. Zumindest versucht das die neue Kompilation von Diggler Records unter Beweis zu stellen. Die musikalische „Beweisführung“
konzentriert sich vor allem auf die durchgeknallten Soundtracks einschlägiger Münchner Filmkostbarkeiten aus den Sechziger und Siebziger Jahren. Titel wie „Bengelchen liebt kreuz
und quer“ oder „Engelchen macht weiter Hoppe Hoppe Reiter“ bestimmen das Geschehen. Letzterer gilt selbst unter geschmackvollen Sammlern wegen der furiosen Mischung
aus psychedelisch grundierten Beat-, Soul- und Flowerpop-Arrangements mit vokalisierten Schmuddeldraufgaben als begehrtes Stück. Mit vier Nummern der Improved Sound Ltd.
wurde der schräge Soundtrack für die Zusammenstellung zu recht ausgeschlachtet. Zwischen Genre-üblichen Bossa-Einlagen finden sich erstaunlich viele druckvolle und ansprechende
Schmankerl. Der Höhepunkt ist zweifelsfrei das an die besten Zeiten von Michel Legrand erinnernde Orchester-Soul Glanzstück „Papierblumenmörder“ von Peter Thomas,
musikalischer Hintergrund einer „Komissar“-Folge.
Fazit: Ein würdiger Nachfolger der St. Pauli Affairs! (dp)
offizielle release-site
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Mini Vip – Same
CD - Record Kicks/Record Shack
Hammond Punk made in Italy
Aus Italien ist man vor allem gepflegten Euro-Bossa , Coctail-Pop, Chasing-Jazz und orchestralen Sexadelic-Beat gewohnt. Mini Vip bietet eindeutig rohere Kost.
Die vier Italiener lassen es mit deftiger Mod-Attitude kräftig krachen. Ihr ungeschliffener Hammond Powerpop erinnert mich wehmütig an die guten alten Zeiten
der Prisoners. Bei den instrumentalen Nummern brauchen sie auch nicht den Vergleich mit aktuellen Bands wie Big Boss Man zu scheuen. Trotz der Freude an
wuchtigen Orgelgewitter, punkigen Gitarrenriffs und trockenen breaks hat das ganze doch einen unmittelbaren Groove. Die Vokalnummern sind ein bisschen sperriger.
Zudem lässt der Sänger stimmlich gerne den Italo-Rockbarden heraushängen. Andererseits verleihen die langgezogenen Vokale den Nummern einen ganz eigentümlichen
Azzuro Charme. Mein Favorit ist das Instrumental „la strada della moda, aber auch andere Nummern können sich hören lassen. Fazit: Frischer Hammond-Powerpop aus bella Italia (dp)
offizielle homepage der Band
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VA.: Pop in Deutschland 2
(Bear Family Records)
Cover Gruselkabinett made in Germany
“Deutscher Pophackbraten 2“ wäre wohl ein treffenderer Titel gewesen. Durch den Schlagerfleischwolf gedrehte deutsprachige Pop-Covers aus den 60’s und 70’s bestimmen in einseitiger Weise das Geschehen. Und die zomboiden Schlagerfuzzis lassen auch wirklich nichts aus. Aus „Painted black“ wird „Schwarz und Rot“ und Karell Gott singt mit gruseliger Hingabe zwerchfellerschütternd. Bill Ramsey schunkelt im “Yellow Submarine” und Tom Hages versucht sich als tragischer Boliden-Pilot Pearly Spencer (“Am Start war Pearly Spencer”). Obwohl dem ganzen ein gewisser Spassfaktor nicht abzusprechen ist, enttäuscht das Fehlen wirklich brauchbarer Covers, die es auch gegeben hat. Leider nicht auf dieser Compilation, sieht man von dem Yardbirds „Heart Full of Soul“-Cover von den Blizzards ab. Übrigens keine Schlagerpartie, sondern eine deutsche Garage-Beat-Band, bekannt für die Kultnummer „Hab keine Lust heut`aufzusehen“. Kein Popfake made in Germany.
Fazit: Ungehemmter Teutonen-Trash mit einem Wechselbad zwischen unfreiwilliger Komik und Übelkeit.
(dp)
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Lambchop:
Is A Woman (City
Slang/Virgin)
Wie können 14 Leute so leise sein?
Lambchop
sind nicht dafür bekannt, ein einmal bewährtes Konzept ewig
zu wiederholen. Aber dieses Album klingt doch unerwartet. Wer das Kurt
Wagner Trio live gesehen hat, weiß, was zu erwarten ist. Die drei
klangen genauso wie die volle Formation: Langsam, getragen, schwermütig.
Und nein: Langweilig wird einem beim Hören nie.
Herausragend sind mehrere Lieder, mir hat es besonders die Coverversion
von"This Corrosion" (Sisters of Mercy) angetan. (vf)
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Cracker:
Forever (Cooking
Vinyl)
Best of Mainstream
David
Lowery wurde in den 1980ern mit seinen skurrilen "Camper Van Beethoven"
bekannt. Als sich diese Band 1990 auflöste, gründete er Cracker,
die zumindest kommerziell erfolgreicher waren. Genau das verschreckte
aber viele alte Fans. Anbiederung an Mainstream und Grunge waren nur einige
der Vorwürfe, die Lowery gemacht wurden.
Auch das neue Album von Cracker ist Mainstream, doch im besten Sinn des
Wortes. Und mit Titeln wie "Guarded By Monkees" oder "I´m
Your Superfan" beweist er, dass er nach wie vor für jenseitige,
hintergründige Texte gut ist. (vf)
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They
Might Be Giants: Mink Car (Restless)
Unerwartetes Comeback
Das
New Yorker Duo meldet sich nach einigen Jahren mit einem Paukenschlag
zurück: Nachdem bereits Jahre von ihnen nichts mehr zu hören
war, schließen sie an ihre großen Alben "Lincoln"
und "Flood" an.
Wie auf diesen und einigen weiteren gibt es ein Übermaß an
musikalischen Einfällen und scheinbare Nonsens-Texte, die einem lang
nicht mehr aus dem Ohr gehen.
Etwas bitter schmeckt dieser neue Aufguss doch: Einiges scheint bekannt,
manchmal werden sie etwas zu platt.
Trotzdem: Ein unerwartetes und beglückendes Comeback. Ob es überhaupt
möglich ist, an ihre frühen Erfolge anzuschließen, ist
mehr als fraglich. Und allein die genannten zwei Alben sichern ihnen schon
einen Platz im Pophimmel. (vf)
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Cornelius:
Point(Matador)
Spaß - nicht nur Comic
Japanischer
Pop steht oft im Verdacht, nur durch seine Exotik oder elektronische Meisterleistungen
beeindrucken zu können.
Auf seinem vierten Album gibt Cornelius weniger den Meister im Verbinden
möglichst vieler Stile als den harten Arbeiter für perfekte
Sounds. Das Ergebnis sind stimmungsvolle Songs statt schriller Effekte,
die sich zwar nach wie vor stilistisch nicht einordnen lassen, wo aber
Gitarren und Elektronik nicht aus reiner Lust am Experiment eingesetzt
werden.
Mit anderen Worten: Großartige Songs, die zum Mitsingen animieren!
(vf)
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Deine
Lakaien: White Lies (Sony)
Wieder
einmal bieten die Lakaien ereignislose Hintergrundmusik, die mit ihren
Gothic-Anklängen und Synths ziemlich in den 80er-Jahren verwurzelt
ist. Es soll ja Menschen geben, denen das gefällt. (vf)
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Hope
Sandoval: Bavarian Fruit Bread (Rough
Trade)
Die
Ex-Mazzy Star-Sängerin hat in den letzten fünf Jahren nur selten
von sich hören lassen. Nun überrascht eher die Tatsache, dass
sie wieder aktiv ist. Minimalistisch uns sehr intim gibt sie sich und
beim Hören schwankt man ständig zwischen Freude an der Gewalt
leiser Töne und (immer wieder) doch etwas Langeweile. (vf)
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Stina
Nordenstam: This Is Stina Nordenstam (Telegram)
Es
war immer unumstritten, dass Stina Nordenstam über eine außergewöhnliche,
zauberhafte, verführerisch-zarte Stimme verfügt. Manche Menschen
beschwerten sich aber, dass diese zwar ein Lied lang anziehend, länger
aber kaum auszuhalten sei. Aufgrund ihrer sparsamen Arrangements war dieser
Vorwurf nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Für ihr neues Album trifft er aber gar nicht zu. Die Instrumente
sind vielfältiger geworden und ergänzen/wechseln sich mit elektronischen
Sounds ab. Der Schnelltest: Wer von Portishead, Marianne Faithfull, Heather
Nova und Tori Amos mindestens zwei mag, wird an der Stina Nordenstam Gefallen
finden. Der denkbar netteste Jahresausklang. (vf)
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Nicolai
Dunger: Soul Rush (Virgin)
Traumhafte Romantik aus Schweden
Schweden
ist musikalisch eher für krachigen Garagenrock bekannt. Nicolai Dunger
gehts auf seinem zweiten Album subtiler an. Jazzig, an Bob Dylan und Van
Morrison geschult, begeistert er mit 12 schönen Songs, die perfekt
arrangiert sind. Vielleicht das schönste Songwriter-Album des Jahres.
(vf)
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Moldy
Peaches: dito (Rough
Trade/Zomba)
Erfrischende Unbeschwertheit
Adam Green
und Kimya Dawson gehören zu den skurilsten Duos der Popgeschichte.
Er 20, sie 28, beide singen, er spielt Gitarre, sie steuert weitere Geräusche
bei.
Scheppernde, holprige Schlagzeuge begleiten ihre Lieder, die von Beziehungsexperimenten,
dem Leben in der Stadt, dem Unverständnis der Umwelt, überhaupt
von den Mysterien des Lebens erzählen.
Ein roter Faden? Auf den können und wollen sie sich nicht einigen.
Oberflächliche Schönheit und Harmonie? Ist nicht ihr Ding und
würde auch nicht zu den Texten passen.
Wer Extravaganzen mag, sich gern mit Texten beschäftigt und auch
damit leben kann, in manche ihrer Song-Universen nicht eindringen zu können,
wird diese Platte sofort in sein Herz schließen. Die anderen werden
nie wissen, was ihnen entgeht. (vf)
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Radiohead:
I Might Be Wrong-Live Recordings (Parlophone)
Eine lässige Zugabe der Eigensinnigen
7
bekannte und ein bisher unveröffentlichtes Lied bieten Radiohead
auf ihrem Live-Minialbum. So kurz vor Weihnachten riecht das natürlich
nach schneller Kohle. Doch die Songs, die vom Studioalbum so komplex und
manchmal etwas sperrig wirken, werden auf der Bühne treibende, melodiöse
Popsongs. Dafür lasse ich mir gern das Weihnachtsgeld aus der Tasche
ziehen. (vf)
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Super
Furry Animals: Rings Around The World
(EPC/Sony)
DAS ist gut gemachter Pop!
Zugegebenermaßen
reiht sich "musicselect" spät in die Reihe jener, die dieses
Album abfeiern. Doch glauben Sie uns, in diesem Fall ist dies nicht nur
gerechtfertigt, sondern ein absolutes Muss. Kolportierte 14 Monate haben
die "Super Furry Animals" für "Rings Around The World"
im Studio zugebracht. Und sie haben ihren fünften Longplayer mit
Ideen vollgepackt, mit Zitaten aus ein paar Jahrzehnten Pophistorie versehen,
dass einem der Hörgenuss nicht und nicht vergehen will.
Unmöglich,
hier bloß ein paar Anspieltipps zu geben. DAS ist gut gemachter
Pop, will man all diesen 18-Jährigen Rotzlöffeln zurufen, die
auf der Insel alljährlich zum Hype erklärt werden und ob fehlender
Substanz alsbaldigst wieder in der wohlverdienten Versenkung verschwinden.
Was ein bisschen altklug klingt. Drum sei an dieser Stelle vermerkt, dass
Sie mit dieser Platte auch Ihrem Vater zu Weihnachten endlich wieder einmal
eine richtige Freude machen könnten. Erzählen Sie ihm die (wahre)
Geschichte, dass ein gewisser Paul McCartney im Song "Receptacle
For The Respectable" mittels Sellerie für den richtigen Drive
sorgt. Knackknack-knack-knack.
Und wenn
Sie sich nun fragen, warum in dieser Rezension kein einziges Wort darüber
zu finden war, was die Super Furry Animals denn eigentlich für Musik
machen, können wir nur antworten: hören Sie sich das einfach
an, es ist fantastisch. Und sollte Vater auch einen DVD-Player zu Weihnachten
bekommen - "Rings Around The World" gibt es auch in einer DVD-Version,
zu jedem Track ein Video, zu jedem Track zumindest ein Remix. Noch Fragen?
(tg)
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White
Stripes: White Blood Cells (XI/Edel)
Sie kommen, um die Musikwelt zu retten
Garagenrock
oder Punk? Die Geister scheiden sich, wenn es um die Einordnung des Duos
aus Detroit geht. Beide Lager haben recht, denn die Musik spielt sich
genau im Überschneidungsbereich dieser beiden Stile ab: Rauhe Gitarren,
zu denen Jack White brüllt, manchmal etwas R&B angedeutet, dazwischen
auch einmal eine klavierunterstützte Ballade eingestreut - also genau
die Zutaten, die immer wieder dem lahmen Rock der zeigen, wo es weitergehen
könnte. Anspieltipp: "Fell in love with a girl". Pflichtalbum!
(vf)
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Handsome
Family: Twilight
(Carrot Top/Trocadero/Ixthuluh)
Die kauzige Welt der Sparks-Geschwister
Das fünfte Handsome Family - Album bricht endgültig aus der Alternative
Contry-Ecke aus, nur bei wenigen Liedern (A Dark Eye) ist dieser Einfluss
noch deutlich zu hören. Die düsteren, pathetischen Lieder bewegen
sich alle eher im Low Tempo - Bereich und werden durch den getragenen Gesang
Brett Sparks zusammen gehalten. Wie bei den früheren Alben öffnen
sich die Songs mit der Zeit immer mehr und hinter der oberflächlichen
Geradlinigkeit tauchen Raffinesse und Komplexität auf. Besonders die
Texte bestechen wieder durch ihre mystische Anziehungskraft. (vf)
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Natalie
Merchant: Motherland
(Elektra)
Schöner
können Balladen nicht sein
Natalie
Merchant beweist einmal mehr ihre Vielfalt und dass sie als Königin
der Traurigkeit keine Konkurrenz zu fürchten braucht.
Schon der Opener "This house is on fire" überrascht mit
einem Mix aus orientalischem Flair und Reggae. Weitere Höhepunkte:
"Golden Boy" oder !I´m not gonna beg". Allein für
den Titeltrack würde ich sie auf der Stelle heilig sprechen - zum
Weinen schönen. (vf)
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Starsailor:
Love Is Here (Chrysalis)
Großartiger Pathos
Vom
ersten Akkord an ist klar: Starsailor sind ihrem ganz eigenen Universum
verpflichtet und die Lieder bleiben hängen.
Stilistisch sind sie schwer einzuordnen: Sie sind Songwriter, nehmen Anleihen
bei Jazz und wollen sich im Fach "Ganz große Gefühle"
etablieren. Das gelingt ihnen problemlos. Besonders das Piano dominiert
die Songs, was bei "Alcoholic" am besten wirkt und es zum Höhepunkt
des Albums macht.
Vergleiche erspare ich mir bewusst, sie werden massenhaft gezogen, legen
Starsailor aber ungerechterweise fest. Einfach anhören und mit Staunen
feststellen, wie Pop klingen kann, wenn man nicht atemlos einem Trend
folgt und sich auf die eigenen Fähigkeiten verlässt. (vf)
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