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Dead Or Alive

Takashi Miike beeindruckte erst vor wenigen Monaten mit "Audition" in den österreichishen Kinos. Mit "Dead or Alive" hält er dieses Niveau locker.
Yakuza-Familien, chinesischen Triaden, glitzernde Halbwelt, echte und falsche Promis bilden den bunten Hintergrund für den Kampf zweier Männer, die völlig unterschiedliche Ansichten, Lebensweisen und Vorstellungen von Gut und Böse haben.
Das klingt spannend - und es ist es bis zur letzten Minute. Dazu gibt es die für das japanische Kino so typischen schönen Bilder, die selbst Kämpfe auf Leben und Tod immer begleiten.
Die Empfehlung versteht sich von selbst. (vf)
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  Year Of The Horse (Jim Jarmusch)

Jim Jarmusch ist bekennender Neil Young-Fan. Schon seit vielen Jahren wollte er ein Portrait seines Lieblingsmusikers drehen, doch es kam immer etwas dazwischen. Eine erste Zusammenarbeit gab es bei "Dead Man", zu dem Neil Young die Filmmusik beisteuerte.
Schließlich filmte Jarmusch Teile der 96-Tour und ergänzte sie durch Interviews. Erwartungsgemäß ist ihm das hervorragend gelungen, die grobkörnigen Bilder sind die ideale optische Umsetzung von Youngs Musik. Nettes Detail am Rande: Mit Ausnahme von "Hurricane" kommen eher unbekanntere NY-Songs vor.
Für Fans Pflicht! (vf)
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  Das Versprechen (USA 2000, R: Sean Penn)
Nach Nicholson wirkt das Original wie eine Kinderparty

Das Buch von Friedrich Dürrenmatt und/oder den Film "Es geschah am hellichten Tag" kennen wir alle. Ein alternder Polizist gerät bei seinem letzten Fall an seine körperlichen und seelischen Grenzen.
Doch wir kennen auch Jack Nicholson: Wie er manisch versucht, den Fall aufzuklären und dabei weder auf sich, noch auf andere Rücksicht nimmt, wie der Job zum existenziellen Problem wird, das ist außergewöhnlich beeindruckend. Anschauen, die erschreckende Präsenz Nicholsons auf sich wirken lassen und staunen, welche Welten zwischen der neuen Verfilmung und dem ebenso spannenden Original aus 1958 liegen. (vf)
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  Planet der Affen

Remakes von B-Movies und TV-Serien waren mir in letzter Zeit eher ein Dorn im Auge. Optisch aufgemotzt und mit Special-Effects verkleistert ging das kultige Flair des Originals meist den Bach runter.

Der Planet der Affen scheint hier die löbliche Ausnahme zu sein. Die Story ist nicht gedankenlos abgekupfert und zum Trittbrett für Ausstattung und Action degradiert.
Im Gegenteil: Die raffiniert gestalte Zeitreisenhandlung weicht trotz zahlreicher Anspielungen erheblich von der Vorlage ab und gewinnt durch unerwartete Wendungen Spannung und Charme. Die Affen, in Franklin J. Schaffners Klassiker eher steife und plastikgemodelte Mutanten, wirken im Remake weitaus lebendiger. Sie schwingen sich durch Äste, laufen wenn nötig auf allen Vieren und springen wie in bester "Chinese Ghoststory"-Tradition durch die Gegend.

Die allgemein verbreitete Kritikermeinung, die menschlichen Darsteller verkommen gegenüber den Affen zu Statisten, stimmt, passt meiner Ansicht nach aber wunderbar ins Konzept des Filmes.
Bestes Beispiel ist der Hauptdarsteller Mark Wahlberg in der Rolle des Astronauten Leo Davidson. Als tragischer Hauruck-Held steht er bis zum Schluss, und da geradezu grandios, daneben.
So wundert es auch nicht, daß er weitaus mehr Interesse für die Äffin Ari (Helena Bonham Carter), als für die menschliche Filmschöne (Estella Warren) zeigt.

Ein weiterer Pluspunkt: Moral und Sozialkritik bleiben einem weitestgehend erspart. Ich habe schon seit ewigen Zeiten kein so richtig fieses, schadenfreudiges Ende eines Hollywoodfilms gesehen. Der Applaus des Publikums war somit verdient.
Fazit: Seit langem wieder ein gutes Remake mit B-Movie Qualität. (dp)

Planet of the Apes; USA 2001, 120 Minuten
Regie: Tim Burton
Drehbuch: Adam Rifkin
Darsteller: Mark Wahlberg, Helena Bonham Carter, Tim Roth, Estella Warren, Paul Giamatti, Kris Kristofferson, Charlton Heston (!)
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  Meine Heldin (Cedric Kahn)

Ein alternder Philosophie hat Liebe und Sexualität abgeschworen, um ganz in seiner Arbeit aufzugehen. Zufällig gerät er in den Besitz eines BIldes, das eine junge Frau nackt zeigt - schön, anziehend und geheimnisvoll, weil ihr Kopf nicht am Bild ist.

Als er den Maler besuchen will, ist dieser bereits tot. Dafür beginnt er eine Affaire mit dem Model. Die schöne Frau beflügelt seine Fantasie. Doch je konkretere Vorstellungen er hat, desto mehr entzieht sie sich, sie bleibt geheimnisvoll, scheinbar unbeeindruckt und gelangweilt. Was er verbal nicht schafft, gelingt ihm auch sexuell nicht, wie verzweifelt und verkrampft er es auch versucht: Sie wird ihm nicht untertan.

Cedric Kahn hat Alberto Moravias Klassiker über Besitz, Projektionen und die Unfähigkeit, in andere Menschen hineinzuschauen und sie nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu formen, eindrucksvoll umgesetzt. Pflicht. (vf)
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  Der König tanzt (Gérard Corbiau)

Jaja der Titel verrät es schon: Hiebei handelt es sich um einen Historienfilm - allerdings nicht eines dieser Monumentalsinnlosigkeiten wie Gladiator oder Braveheart.
Im Gegenteil: Mit viel Pomp aber ebensoviel Gefühl wird ein Bild des französischen Frühbarock unter Louis XIV. gezeichnet. Der junge Louis tritt als neuer König das Erbe seines Vaters an.
Er hat anfangs mit der Frömmelei einer einflußreichen Instanz zu kämpfen, was dem guten Tänzer und Freund der Komödie überhaupt nicht zupaß kommt.
Er entdeckt den Tanzgeiger Jean Baptiste Lully als neues Talent und macht ihn zu seinem Hofkapellmeiser, genauso wie Moliére als Hofdichter zu hohen Ehren kommt - nicht zuletzt wegen seiner, die Scheinmoral entlarvenden, Stücke.

Es wird hier die Beziehung des Königs zu seinen Künstlern und deren Verbindung untereinander wunderbar illustriert. Filmbösewicht Tcheky Karyo und Benoit Magimel (der die männliche Hauptrolle in Jelineks "Die Klavierspielerin" spielt) liefern hier meisterhaftes Schauspiel in wunderschöner Barockkulisse.
Ein Historienfilm, der auch einen höchst ansprechenden Soundtrack aufweisen kann, wiewohl dieser eher Barockfreunde begeistern wird, denn jene der U-Musik. Im Ganzen ein Hochgenuß für Aug´ und Ohr. (ld)
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  Summer of Sam (R: Spike Lee)

New York, 1977. Sam, ein Serienkiller, der es auf brünette und braunhaarige Frauen abgesehen hat, gibt einer ganzen Saison den Namen. Er treibt sein Unwesen in einem vor allem von Italoamerikanern bewohnten Vorort. Eine Horde junger Männder langweilt sich, dealt ein bisschen, einer betrügt seine Frau - eine typische Vorstadtidylle, die von katholischer Scheinmoral, Lust auf Aufbegehren und Verhaftetheit in Konventionen geprägt ist.
Als einer von ihnen Punk wird, finden ihre blühende Fantasie und die atemberaubenden, skuril-komischen Vorurteile gegen Frauen, Schwule, Asoziale und alles, was anders ist als in ihrer kleinen, heilen Welt, ein willkommenes Ventil. Die Stimmung wird immer explosiver und im packenden Finish - aber das soll doch noch nicht verraten werden.
"Summer of Sam" ist einer der Höhepunkte des bisherigen Kinojahres. (vf)
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  § 175

Vorweg gleich mal - schade, daß dieser Film einzig zur Eröffnung des Identities-Festivals im Gartenbaukino gezeigt wurde. Wird wohl in absehbarer Zeit nicht wieder gezeigt werden.

Dennoch ist gerade dieser Film eine anständige Rezension wert, was hier auch geschehen soll. Immerhin hat diese Produktion schon beim Sundance-Filmfestival als auch in Berlin einen Preis bekommen.
Das Duo Epstein/Friedman hat mit dieser Führung in die jüngere Geschichte der Homosexualität und deren Verfolgung einen Achtungserfolg gelandet. In mehreren Interviews mit Betroffenen, verquickt mit Filmdokumenten, wird auf bedrückend eindrucksvolle Weise die Situation von Homosexuellen beiderlei Geschlechts eingegangen.
In Interviews werden die Liebesgeschichten rekapituliert und später der Weg ins Konzentrationslager oder ins Exil.

Großartig war auch die Machart des Films - es kam dieser nämlich ohne jedwede Effekte aus, außer natürlich, jener emotionaler Art.
Ein berührendes und bedrückendes Dokument von Diskriminierung einer Personengruppe.

Anzumerken wäre noch, daß es diesen Paragraphen 175 bis in die sechziger Jahre in Deutschland gab und Homosexuelle bis dahin immer wieder aufgrund ihrer Neigungen eingesperrt wurden. (ld)
Für nähere Details: www.tellingpictures.com/films/index.html
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  Kanak Attack

Ertan Ongun ist der personifizierte Ausnahmezustand. 25 Jahre alt, türkische Eltern, aufgewachsen in Deutschland, Gangmitglied, polizeibekannt. Gespielt wird er von Luk Piyes, der die Rolle spielt, als wäre sie ihm auf den Leib geschrieben.
Regisseur Lars Becker erzählt das Leben Onguns in 13 Episoden.
Abseits aller Multikulti-Klischees ist "Kanak Attack" eine Gangsterfilmparodie reinsten Wassers, deren schnelle Schnitte und lockeren Sprüche mit Hollywood- und B-Movies problemlos mithalten können. Action, Spaß und Unterhaltung. Meisterhaft! (vf)
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  Die Liebenden des Polarkreises

Eine Hymne an die Liebe, die Freiheit und den Zufall, der in Wahrheit Schicksal ist.

Ana glaubt an die Macht von Zufällen, und daran, dass jeder Mensch in seinem Leben nur ein gewisses Maß an Zufällen zur Vefügung hat. Otto sucht die wahre Liebe.

Es ist nicht so sehr die Liebesgeschichte zwischen Ana und Otto, die diesen Film einzigartig macht, sondern vielmehr fasziniert der Mut der beiden, sich Parallelwelten zu erträumen, sie zu hinterfragen, nötigenfalls auch wieder zu zerstören, um sich neue zu schaffen und schlussendlich den Traum auch zu leben. Die Frage, ob dieser Film ein klassisches "Liebesgeschichten-happy-end" hat, ist ebensowenig von Bedeutung wie die Frage, ob der Film objektive Handlung oder subjektive Wahrheiten zeigt.

Der Film lebt davon, dass er den Zuschauer weder zu Tränen rührt noch den Adrenalinspiegel steigen lässt; die Liebenden des Polarkreises regt vielmehr zum Nachdenken an, ob wir alle nicht mehr Mut zum Träumen haben sollten. (ak)
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  Audition

Das asiatische Kino steht seit einigen Jahren hoch im Kurs. Deshalb kommen zum Glück so hervorragende Streifen wie Takashi Miikes "Audition" in unsere Kinos.
Der Psycho-Thriller erzählt die Geschichte des Geschäftsmannes Aoyama (Ryo Ishibashi), der sieben Jahre nach dem Tod seiner Frau aus der Einsamkeit aussteigen will und die Liebe sucht.
Auf einer eigens veranstalteten "Audition" wird er fündig. Doch nach dem typischen Beginn einer Beziehung zwischen Mann und Frau beginnt diese junge Romanze zu entgleisen.
Takashi Miikes Film ist verstörend und in seinen Bildern direkt und lustvoll brutal. Wer sich einem cineastischen Grenzerlebnis aussetzen will, sollte ihn sich ansehen. Doch niemand soll sagen können, er/sie sei vorher nicht gewarnt worden. (vf)
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  Almost Famous

Schon lange keinen guten Film mehr gesehen? Dann ist "Almost Famous" von Regisseur Cameron Crowe genau das Richtige für den musikinteressierten Kinomuffel.
Um nicht zu viel zu versprechen, es geht nicht wie bspw. in High Fidelity um sämtliche Ausprägungen des Musikgenres, sondern eher um die Tour einer aufstrebenden Gruppe durch den amerikanischen Mittelwesten.

Begleitet von allerlei illustren Gestalten machen sich "Stillwater" auf, einige Gigs zu bestreiten. Im Schlepptau einen juvenilen Journalisten, welcher, regelmäßig telefonisch belästigt von seiner übervorsichtigen Mutter, eine Tourbeschreibung nebst Interviews an das Rolling Stone Magazine abliefern soll.

Ein durchaus überzeugender Film, in welchem zwar großteils unbekannte, aber dennoch hervorragende Schauspieler wie Billy Crudup (auch bekannt aus Everyone says I love you) oder Jason Lee gute schauspielerische Leistungen erbringen. Auch alte Bekannte wie Fairuza Balk (Hexenclub) oder Piano-Kind Anna Paquin tragen durchaus zur Qualität des Films bei.

Enttäuschend ist einzig Goldie Hawn-Tochter Kate Hudson, welchselbige mehr hölzern durch die Gegend agiert, denn anständig zu spielen.
Es wird die Tourgeschichte einer imaginären Band dokumentiert, deren Groopies äh Band-Aids und deren kleinere Probleme.

Der Film ist eine gelungene Melange aus Road Movie im 70ties Feeling und humoristisch satirischem Gesellschaftsbild der USA dieser Zeit. Verquickt mit einem durchaus annehmbaren Soundtrack, dessen Palette von Led Zeppelin, Black Sabbath über Simon und Garfunkel bis hin zu Oberschnulzier Elton John (schmalzig zu hören in alten Aufnahmen) reicht ist jenes Leinwandprodukt wohl eines der besseren Sorte. (ld)
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  Die innere Sicherheit (R: Christian Petzold)

Seit Joschka Fischers Auftritten bei Gericht ist die jüngere deutsche Geschichte wieder im Gerede.
Christian Petzolds Film, der mit einem Jahr Verspätung endlich auch in Österreich anläuft, wählt eine ungewöhnliche Perspektive.
Ein seit Jahren auf der Flucht lebendes Terroristenpaar sehnt sich nach dem endgültigen Ausstieg. Einer der Gründe ist die 15-jährige Tochter, denen sie ein ruhiges Leben ermöglichen wollen, das sie bis dahin nicht gekannt hat.

Doch die Fahrt nach Deutschland wird zum Fiasko. Ihre Kontaktleute können ihnen nicht weiter helfen und auch die Tochter hält sich immer weniger an die harten Regeln des Lebens im Untergrund.
Die Probleme spitzen sich zu, als sie sich verliebt und über Nacht nicht nach Hause (oder exakter: in das Haus, in das die drei eingebrochen sind) zurück kommt. Sie hat sich verliebt. Die Eltern sind wegen dieser Aktion außer sich und nach einer klassischen Standpauke erklärt der Vater resignierend: "Da verliebt sich unsere Tochter zum ersten Mal und wir machen sie dafür fertig." Haben sie dafür gekämpft? Während das System, das sie einst bekämpfen wollten, floriert, sind sie am Ende.

Gerade weil sich Petzuld nicht um eine exakte Rekonstruktion der Geschehnisse bemüht, kann er die Personen in ihrer Abhängigkeit von der Vergangenheit (der persönlichen, der familiären und der gesellschaftlichen) herausarbeiten. Sowohl als Familiengeschichte als auch als Beitrag zur Zeitgeschichte ist dieser Film sehr gelungen und behält die Balance zwischen Einzelschicksal und gesellschaftlicher Einbettung. Unbedingt hingehen und anschauen! (vf)
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Traffic (R: Steven Soderbergh)

Ein Vater (Michael Douglas) ist zu sehr mit seiner Karriere als oberster Drogenbekämpfer der USA beschäftigt, um das Abrutschen seiner Tochter in die Sucht zu bemerken.
Die Frau eines Drogen-Bosses (Catherine Zeta-Jones ) ist wütend, als ihr Mann verhaftet wird. Wie soll sie ihren üppigen, sorglosen Lebensstil weiterführen?
Und die Nachbarn reden auch nicht mehr mit ihr. Da muss sie selbst aktiv werden.
Ein mexikanischer Drogenfahnder arbeitet vielleicht nicht immer ganz legal, doch am Ende haben die Kinder seines Ortes durch Beleuchtung für ihre Stadion, in dem sie Baseball spielen.
Klingt nicht besonders spannend? Ist es auch nicht. Ein moralisierender Film über Workoholics und deren gelangweilte Kinder, die mehr oder weniger unausbleiblich an Drogen geraten.
Peinliche Erklärungen eines oberklugen Jugendlichen, warum schwarze Amerikaner zu Dealern werden und warum dass Weisen auch passieren kann. Schließlich das resignierende Schluss-Statement: Drogen können nicht endgültig - und besonders von der Polizei - besiegt werden.
In dieser Grundaussage ist Soderbergh sicher zuzustimmen, seine Bilder sind durch Handkameras und Filterung auch sehr ansprechend, aber was Neues gibt es hier nicht zusehen. Und glückliche Familien als Lösung alles Übels sind eine eher platte Aussage. Die Oscars sind völlig unerklärlich. (vf)
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  Last Resort

Pawel Pawlikowski, der seit 1997 in England lebt, kennt Asyl aus eigener Erfahrung. Doch der Film erzählt nicht nur über eine junge russische Mutter, die mit ihrem Sohn nach England fliegt, um ihren Verlobten zu treffen, sitzen gelassen wird und in ein herunter gekommenes Lager in einem herunter gekommenem Seebad gebracht wird.

Erzählt wird die Geschichte einer eigenwilligen Frau, die es auf der Suche nach Liebe schon in drei Ehen und nun in ein fremdes Land verschlagen hat.

Während ihr Sohn mit einem erstaunlich kühlen Blick die Situation durschaut, muss sich die Mutter erst langsam an den gedanken gewöhnen, dass auch diese Reise nicht in die lang ersehnte glückliche Beziehung führt.

Wie sich die Beziehung zu Alfie, einem Bingo-Ansager aus dem Social Club, entwickelt sei hier nicht verraten.
Dennoch: Eine packende Charakterstudie dreier Menschen in einer schwierigen Situation.

Wer sich allerdings einfache Lösungen und ein vorhersehbares Happy-End erwartet, sollte diesen Film meiden. (vf)
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  Wo hu zang long (Tiger and Dragon)

Lese den Originaltitel und bin hingerissen.
Drei Tage übe ich ihn fehlerfrei auszusprechen, und dann bin ich bereit. Bereit zu einem meiner schönsten Ausflüge.

Ist es angemessen, nach einer Viertelstunde Fliegen und Kampfsprt-wider-aller-physikalischer-Gesetze im Kino aufzustehen und zu klatschen? Ja. Alles andere wäre unangemessen!

Frontal erwischt. Von dem unglaublichsten seit es kung fu filme gibt. Keine Kategorisierung möglich. Meister aller Kategorien . Liebe, es gibt sie doch noch. Märchen,Traum und Mythologie. Also Realität pur. Natürlich können wir fliegen.

Ang Lee. Mir bleibt nur eine Liebeserklärung. Ich geh in den Wald und übe. Und bin verliebt. In diese Welt. (df)

Mit der besten Film-Site ever (Sound!!!):
www.crouchingtiger.com
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  The Virgin Suicides

Sofia Coppola zeichnet in ihrem Regie-Debut das beklemmende Bild einer in sich gekehrten, sozial gestörten Familie.
Die reliös-fanatischen Eltern (erschreckend plastisch dargestellt von James Woods und Kathleen Turner) isolieren ihre pubertierenden Töchter vor der Umwelt.

Die fünf Schwestern schaffen sich eine Scheinwelt, die im Film aber fast nur durch die Augen der Jungs, die ihnen nachstellen, beleuchtet wird. Die Ausbruchversuche aus der behüteten Welt des Elternhauses enden als Fiasko. Der Film endet schließlich so, wie man es von Anfang an befürchtet: Die Schwestern sind tot, die angehenden Männer werden mit der Katastrophe, die sie vielleicht hätten verhindern können, auch zwanzig Jahre später nicht fertig.

Das verstörende und faszinierende Element an diesem Film ist der indirekte Blick durch die Burschen. So wie sie dem sich abzeichnenden Drama hilflos zuschauen und auch nachher keine Erklärung finden, stehen auch die ZuschauerInnen vor einem Rätsel. Der Verzicht auf einfache psycholoische Erklärungen erhöht die Wirkung meisterhaft.

Untermalt wird dieses düstere Szenario von der wunderbaren Musik von Air, die ja schon seit einem Jahr erhältlich ist und enorme Erwartungen geweckt hat. Diese werden voll erfüllt. (vf)
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