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Amiga
a Go-Go (Amiga/BMG)
Bei dem DDR-Label
Amiga denkt man in erster Linie an klassischen Ostrock Marke Karat, mit
deren Hit die zweifelhafte Karierre eines rumänisch/westdeutschen Schlagerrockers
doch noch ein wenig Glanz abbekam.
Amiga konnte aber auch anders, nämlich "grooven". Musikitel wie "Philodendron"
oder, weniger kaschiert, Philly-Nova und Bandnamen wie "Modern Soul Band"
verweisen deutlich auf Ihre Quellen.
Ähnlichkeiten zu glutaminversetzten Derivaten zeitparaleller deutscher
Produzenten wie Giorgio Moroder können getrost ausgeschlossen werden.
Hervorzuheben sind die Theo Schumann Combo mit Ihren funkig-fetzigen "Derby"
sowie das Orchester Günter Gollasch mit einer spacig-pompösen Mischung
aus "house of the rising sun" und "2000 light years from home", angeblich
auf der ersten und somit prestigeträchtigen Amiga-"Stereo"-LP erschienen.
Ebenfalls easy-orientiert und sehr geladen: "Tentakel von Orchester Walter
Kubiczeck. Nach Uschi Brünnig und Günter
Fischer darf dann natürlich auch Manfred Krug nicht fehlen. Er empfiehlt
sich mit zwei soulorientierten Fischer-Kompositionen, eine davon bislang
unveröffentlicht.
Fazit: eine längst fällige Rehabilitierung. (dp)
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Dejavue:
Zwei Dumme ein Gedanke
(Mazooma Records)
Die
beiden Berliner MC No Oner und Zyre a.k.a. Robespierre beweisen, dass
ihre letztjährige Maxi "Made 2 Chill" keine Eintagsfliege war. Der Titeltrack,
"Dope MCs" und "Berlin City Nights" gehören sicherlich zum besten Hip
Hop, der dieses Jahr herausgekommen ist. Neben den guten Texten (unheimlicher
Flow) überraschen sie auch mit geschmeidigen Reggae-Samples. In ihren
eigenen Worten: "Unsere Raps sind eine Klasse für sich wie blaues Blut".
Verstanden? Ja, klar! (vf)
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Nicole
Willis: Soul Makeover (Sähko/Ixthuluh)
Der
Titel dieses wunderbaren Albums ist Programm: Niccole Willis erfindet
den Soul zwar nicht neu, doch sie singt ihn überzeugender als die
meisten Sängerinnen unserer Zeit. Locker mischt sie 60er-Soul, 70er-Funk,
streut jazzige Bläser drüber. Für die Texte zeichnet sie
allein verantwortlich, die Musik hat sie gemeinsam mit Maurice Fulton
und Jimi Tenor, dem derzeit wohl mutigsten Spaziergänger zwischen
allen musikalischen Welten, geschrieben. Tenors Einfluß ist es sicher
zu verdanken, dass diese Platte trotz ihrer klassischen Soul-Nummern wie
aus dem Jahr 2000 und nicht wie 1972 klingt. Deshalb wird sie wohl niemanden
kalt lassen. Bisher das gelungenste Soul-Album dieses Jahres! (vf)
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Dieser
Mann hat einen Auftrag. Er rappt, als würde sein Leben davon abhängen
und scheint aus einem unerschöpflichen Fundus an Themen zu schöpfen. Pathetische
Kommentare zur Lage des Planeten (Die Welt brennt) stehen neben Bestandaufnahmen
des Hip Hop (Wir waren mal Stars), mittelalterlichen Rittersagen und dem
Höhepunkt des Albums, der Geld-Hymne "Blauer Schein".
Neben
diesen globalen Themen kommen auch die persönlichen nicht zu kurz: "Als
ich zur Schule ging", "Hey Mädel" oder "In deinen Armen". Wer sonst bringt
die Zeilen " ich wollte immer einzigartig sein - und nun hab ich´s geschafft,
in deinem Herz ist nur Platz für einen" und "Auf der Suche nach Identität,
ein schwarzer Deutscher - Haiti ist weit und Ostpreussen fast noch weiter"
mit leichter Hand in einem Stück unter?
Torch
nimmt die Texte wichtiger als die meisten seiner deutschsprachigen Kollegen
und kann es nach wie vor locker mit der Konkurrenz aufnehmen. Sein Gespür
für soulige Beats rundet diese Platte ab. Wie unsere bundesdeutschen Nachbarn
sagen würden: Erste Sahne. (vf)
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Fünf
Sterne Deluxe: Neo Now (YoMama/Zomba)
5SD
zählen zweifellos zu den besten deutschen Hip Hoppern. Ihr neues
Album beweist das wieder eindeutig, obwohl es wie ihr erstes Album Schwächen
hat. Doch trotz manchmal nervender Disserei dominieren die originellen
Texte, fette Beats und gut gewählte Samples.
Vor allem lassen sie sich musikalisch nicht festlegen: "Ja, ja ...deine
Mudder" ist zwar drauf, aber nicht unbedingt typisch. Von Stillstand
jedenfalls keine Spur. (vf)
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David
Holmes: Bow Down To The Exit Sign (Go!Beat)
Vergleiche
sind schwer und manchmal undankbar. "Lets get killed" - Holmes düster
groovendes US-Großstadt Epos von 1997 ist mir ans Ohr und Herz gewachsen.
"Bow Down To The Exit Sign" folgt formalistisch dem gleichen
Prinzip: ein Soundtrack für einen noch zu drehenden Film, Stücke verbunden
durch Straßenlärm und Gesprächsfetzen.
Klingt "Lets get killed" wie ein jazzig abgefucktes und cool
groovendes Gangster-Drama ( zB. "a blast of silence"),das durch perfekte
Samples besticht, dröhnt
"Bow down..." eher wie Train Spotting dahin. Vocals, Back-vocals, viel
Guitarre, Stooges-Fragmente mit Titelanleihen (Sick City - Sin City?)
vereinigen sich mit indie-popigen (69 Police, Zero Tolerance) und funkigen
(Living Room) Partien zu einen dichten Soundkaleidoskop. Zahlreich verstreute
und hintergründig mitschwingende Musikzitate animieren zu erneuten hören.
Unüberhörbar auch der Einfluß von Bobby Gillespie von Primal Scream, der
mit zwei Nummern auch gesanglich vertreten ist.
"Lets get killed" schwingt leider nur noch in "incite a riot " nach. Persönliches
Fazit: Eine leichte Entäuschung über zuviel Popelemente. (dp)
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Doob
Doob O' Rama 2
(Normal Records)
Zweite
Folge der Filmsong-Compilation aus "Boolywood" - schräg, kitschig, überdreht
und Tempo, Tempo, Tempo. Wer bereits einen "Currywestern" oder ähnliche
indische Meter-Filmware gesehen hat, den werden die skurillen Gesangs-
und Musikeinlagen, die Dramatik, Action und Schwülst der Filmszenen geradezu
krönen, unvergessen bleiben.
Atmosphärisch auch die Aufnahmen, die irgendwie zwischen Grammophon und
Konserve angesiedelt sind - von der Leinwand eben. Die meist orchestral
angelegte Musik wechselt zwischen 30er Jahre anmutenden Tanzball-Swing,
überdrehten Fifty Guitaren Rock & Boogie-Melange, dröhnende Bläsersätzen
und vielen sonstigen Klangkörpern.
Exotisch auch der Gesang, der durch seinen dramatischen, dialoghaften
Aufbau und aberwitzigen Charme (sogar Joddeleinlage !) begeistert. Bekannteste
Nummer ist wohl " Ina Mina Dika", Hintergrundmusik eines MTV-Spots (indischer
Friseursalon).
Fazit: Exotik, Humor und Skurilität gepaart mit einen umwerfenden Sound
garantieren ein Musikerlebnis der besonderen Art. Eindeutige Steigerung
gegenüber Vol. 1 - Suchtgefahr! (dp)
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Morcheeba:
Fragments of freedom (Indochina/WEA)
Das
dritte Morcheeba-Album leidet wie sein Vorgänger "Big Calm"
vor allem an den ständigen Vergleichen mit ihrem sensationellen Erstling.
Der Stil wurde weitgehend beibehalten, der runde Sound, zwischen Soul
und TripHop angesiedelt, schmeichelt ohne Gnade. Wahrscheinlich ist es
diese perfekte Produktion, die Kritiker dazu verleitet hat, das Album
als oberflächlich und einfach gestrickt zu verdammen. Doch Perfektion
und samtige Weichheit bedeuten nicht automatisch Langeweile. "Fragments
of freedom" ist sehr gelungen, Experimente bietet es aber nicht und
die Harmonie wird ebenfalls nie gestört. Hätte das jemand von
den Impressions verlangt? Na also. (vf)
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3P:
Revolution - Rödelheim 1990-1999 (3p)
Zehn
Jahre Moses P. sind tatsächlich ein Grund, den Beitrag dieses Ausnahme-Rappers,
Prouzenten, Texters etc. Revue passieren zu lassen. Mit "Keine Ist"
gelang ihm einer der ersten deutschsprachigen Hip Hop-Hits, die beiden
RHP-Studioalben würden ihm schon einen Spitzenplatz in der ewigen
Hitparade des Raps in Deutschland sichern.
Die 18 Lieder sind allesamt bekannt, es gibt also keine Überraschungen.
Diese geballte Ladung Rödelheimer Liedgutes ist aber dennoch interessant.
Moses P. lugt aus allen Songs hervor. Neben ihm gelingt es nur wenigen
(z.B. Sabrina Setlur) ein eigenes Profil zu entwickeln. Die pubertär-dissende
und die sensible Seite, die im RHP und auf Moses´Solo-CDs so genial
nebeneinander stehen, sind in den letzten beiden Jahren vor allem auf
Illmat!c (der böse Junge mit Street-Credibility -) ) und auf den
Schwarm aller Schwiegermüter, Xavier Naidoo, aufgeteilt. Diese Arbeitsteilung
mag zwar marketingmäßig Sinn machen, die Qualität der
Lieder leidet aber schrecklich.
Also: Bitte noch ein Jahrzehnt 3p, aber die Hälfte der Acts würde
es auch tun. (vf)
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MC
Rene: Die Maxis 93-98 & unveröffentlichtes Material
(MZEE Records)
Wer
durch MC Renes "Ein Album namens Bernd" auf den Geschmack gekommen ist,
bekommt durch diesen Sampler den Hintergrund bzw. die Vorgeschichte geliefert.
Die 15 gelungenen Tracks beweisen, dass MC Rene auch ohne Hilfe eines
Star-Aufgebots eindrucksvollen Hip Hop zustande bringt. "Köllifornia",
"Die neue Reimgeneration" und "Ein anderer Ausflug" weisen schon alle
Qualitäten auf, mit denen er auf seinem neuen Album ein größeres Publikum
begeistert. Nicht nur für eingefleischte Fans empfehlenswert. (vf)
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Brotlose
Kunst: Sklaven der Zeit
(Tonträger Records/Hoanzl)
"Sklaven
der Zeit" bezeichnet die Stimmung dieses Albums ganz hervorragend.
Vor ruhigen trance- und trip hop-angehauchten Samples beschäftigen
sich die Raps mit den existenziellen Fragen unseres Lebens und unserer
Zeit. Obwohl die Tracks in einem Zeitraum von zwei Jahren aufgenommen
wurden, wirken sie trotz der vielen Mitwirkenden wie aus einem Guss.
Es zahlt sich daher gar nicht aus, einzelne Lieder hervorzuheben, insgesamt
bilden sie eine schöne Einheit. Ein kräftiges Lebenszeichen
des österreichischen Hip Hop. (vf)
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Kaputtnicks:
Brief an den Bundeskanzler
Die
Kaputtnicks liefern mit ihrer Brief-Single einen gelungenen Beitrag zum
Protest gegen die schwarz-blaue Regierung ab, der schmeichelweich groovt.
Trotz eindeutigem Statement vermeiden sie jede Peinlichkeit. Als Bonus-Tracks
runden "Globaler Respekt" von Texta und Kayos "Wilde Geschichten"
das Thema ab. Bitte mehr davon. (vf)
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Absolute
Beginner: Bambule:Boombule remixed
(Motor Music)
Absolute
Beginner haben ihr Album "Bambule" komplett remixt bzw. remixen
lassen. Was nach einer gefährlichen Drohung klingt, hat perfekt geklappt.Das
Ergebnis kann sich sehen lassen: Teilweise wurden die Tracks nur leicht
geändert, bei anderen die komplette Hookline ersetzt (Hammerhart).
Höhepunkte
gibt
es in rauhen Massen: Das Liebeslied wurde unter den Händen (Reglern)
von DJ DSL zum funkigen Tanztrack.
Don Philippe, Max und Joy Denalane (FK Allstars) verdeln "Nicht Allein".Bei
diesen exquisiten Remixern ist es kein Wunder, dass dieses Album auch
spannend ist, wenn man das Original nicht kennt (falls es so jemanden
gibt).Also:
Zugreifen, deutschsprachiger Hip Hop der Spitzenklasse. Eines der wenigen
Remix-Alben, dass überleben wird. (vf)
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Mc
Rene: Ein Album namens Bernd
(BMG)
Erprobte
Verbalakrobatik präsentiert Mc Rene, manchmal fast etwas zu glatt
produziert. Trotzdem swingen die Tracks und sind fast alle tanzbar.
Zwischen
den einzelnen Nummern gibt es aber enorme Unterschiede. DJ Thomilla und
DJ Friction prägen einigen Tracks musikalisch ihre Note auf, andere
Samples gehen eher daneben. Vor allem Thomas Schmidt verdirbt einiges
sowohl als Composer als auch als Produzent.
Der Gesamteindruck ist also eindeutig positiv. Bleibt zu hoffen, dass
er in Zukunft genauer überlegt, mit wem er zusammenarbeitet. (vf)
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Deichkind:
Bitte ziehen Sie durch
(Showdown
Records)
Warum
Hamburg so ein guter Nährboden für Hip Hop ist, wird wohl nie
gelöst werden. Deichkind liefern aber mit "Bitte ziehen Sie
durch" ein beeindruckendes Lebenszeichen.
Soulige Beats kombinieren sie mit bissigen Reimen, die auch gern einmal
etwas tiefer werden, ohne aber jemals peinlich oder plump zu wirken.
Einzelne Tracks hervorzuheben wäre sinnlos, da es keinen wirklichen
Durchhänger gibt.
"hört Ihr diesen Edelbeat, werft die Hände zum Himmel,
so daß es jeder sieht, nickt die Köpfe mit und öffnet
den Champagner. Was ist der Anlaß? Deichkind ist auf diesem Beat
der Stammgast." Absolut richtig. (vf)
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FK
Allstars: En Directo
(Four Music)
Max
Herre, Don Philippe und DJ Friction, der Kern von Freundeskreis, haben
bereits auf ihren ersten beiden Alben mit einer ganzen Reihe von unterschiedlichen
MusikerInnen und SängerInnen zusammengearbeitet. Gerade ihre Live-Auftritte
leben von diesen Gästen. "El Directo" wurde im Dezember 1999 auf auf vier
Konzerten in der Schweiz und Deutschland aufgenommen und bringt das einzigartige
Live-Flair von FK so herüber, als wäre man beim Konzert. Die Höhepunkte
ihrer beiden Studio-Alben (Anna, Vorhang der Geschichte, Leg Dein Ohr
auf die Schiene der Geschichte, Esperanto) sind in sehr souligen Versionen
vertreten und durch neue Tracks ergänzt. Weitere Erkenntnis: Auch Chemnitz
ist nur ein Vorort von Kingston. Zusammenfassen: Politische Texte, Musik
zum eng tanzen, erotische Stimmen - ein Volltreffer. (vf)
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Jackie
Mittoo: The Keyboard King of Studio One
(Soul Jazz records)
Ein
lässig rauchender Rude Boy in enganliegenden und etwas zu kurz geratenen
Sixties- Anzug lächelt vom Cover - Jackie Mittoo, Gründungsmitglied der
Skatalites, Stammstudiomusiker bei Studio One und begnadeter Organist.
Wer nun einen Streifzug durch Ska, Rocksteady und Reggae vermutet, hat
nur zum Teil den richtigen Riecher. Es funkt, jazzt und groovt, und der
Rythmus verlässt nicht selten das Insel-Gefilde. "Hot
Tammle" zum Beispiel würde man eher auf einen Keb Darge's Funk Sampler
vermuten, und so gings mir mit einigen Nummmern.
Vergleiche sind immer so eine Sache, aber Paralellen zu Booker T oder
Lonnie Smith liegen sicher nicht völlig daneben. Die Kombination mit Reggae
führt zu Perlen wie "Black Organ" (geniales Verschmelzen von jazziger
Orgel und wahwahender Reggae-Guitare) oder entspannt groovenden Ohrwürmern
wie "Totally together" oder "Summer breeze"(es gibt auch guten Sunshine-Reggae!).
Kaum vertreten ist Mitoos Ska-Phase.
Dennoch: "Get up and get it"! (dp)
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Latina
Café (Wagram Music/Ixthuluh)
Die
nicht enden wollende Latino-Welle bringt neben viel akkustischer Umweltverschmutzung
auch erfreuliche Beispiele für die Vielfalt lateinamerikanischer Musik.
Die Doppel-CD "Latina Café" gehört zur zweiten Art. Auf der ersten CD
(Mundo Latino) gibt es eher klassischen Latino-Sound aus den Jahren 1963
bis 1998. Höhepunkte sind La Lupes Version von "Fever", die zu den erotischesten
und mitreissendsten dieses oft gecoverten Stücks gehört, Pete Conde Rodriguez´
"I´d like it like that" und Isaac Delgados "La Sandunguita".
Die Selbstverständlichkeit, mit der Pop-, Jazz- und andere musikalische
Einflüsse übernommen, unterscheidet sich erfrischend von der bemüht-peinlichen
Weltmusik Europas. Die zweite CD (Nuevas Vibraciones) versammelt 15 Stücke
der letzten 5 Jahre. Die Stücke nehmen behutsame Anleihen bei Dub, Trip
Hop. Sie sind durchgehend Dance-Nummern im besten Sinn, ohne Richtung
Ricky Martin abzufallen. Es ist faszinierend, auf welche Art und Weise
diese Einflüsse verarbeitet werden, teils elektrisch aber, aber auch rein
akkustisch. Wer sich dieses Jahr nur ein Latino-Album zulegen will, sollte
dieses wählen. (vf)
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Beenieman:
Art and Life
(Virgin)
Beenieman
ist in Jamaika einer der absoluten Ragga- und Dancehall-Superstars.
Bei uns war er - wenn überhaupt - für seine Zusammenarbeit mit Größen
wie Third World bekannt. Mit "Art and Life" wird sich das wohl ändern,
was vor allem an seiner stärkeren Hinwendung zum Hiphop (sehr US-ausgerichtet!)
liegen könnte. Auf 17 groovigen Lieder bringt er seinen flüssigen Gesangsstil
voll zur Geltung. Egal ob harte, rein dance-orientierte Lieder oder
relaxte Songs: Beeniemans charakteristische Stimme begeistert beim
Rappen und
Singen gleichermaßen. Die Gastauftritte,z.B. von Wyclef Jean und Kelis,
bereichern dieses Album noch zusätzlich. "Love me now", "Jamaica Way"
oder der Titeltrack sollten es auch in Österreich ins Radio schaffen.
(vf)
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Blue
Juice 3: Die Melone
Die
dritte Ausgabe der Blue Note Serie besticht wieder durch die ausgewogene
Mischung aus Soul , Funk, Jazz und Easy-Perlen, wobei gerade Trennlinien
zwischen den Sparten schwer zu ziehen sind. Bestes Beispiel und gleichzeitig
einer der Höhepunkte: "Theme de Yoyo", eine Coproduktion zwischen der
Northern Soul Ikone Fontella Bass (Rescue me!) und den Art Ensemble
of Chicago. Die Nummer läuft seit Tagen ununterbrochen in meinen Gehirnwindungen.
Bizarr groovig Bobby Womacks California Dreamin´ Cover . Kurios auch
eine lässig swingende uptempo Version des Klassikers Dock of the Bay
von Peggy Lee. Ein kräftiger Schuß Hammond (Richard Groove Holmes, Victor
Feldman, ua.) veredelt schließlich den guten Tropfen.
Besonders erfreulich ist zudem , daß mit Blue Juice 3 nun auch wieder
die Vorgänger ( Teil 1 mit "Streets of Calcutta" und "Dancing Drums"
von Ananda Shankar - legendär!!!) zum Mid- Price Angebot erhältlich
sind. Unbedingt zuschlagen! (dp)
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Blue
Brazil 3
Der
zweite Sommer nach Buena Vista und immer noch kein Ende der Latin-Welle
in Sicht. Blue Notes dritter Streich kommt da gerade recht. Neben Bossa
und jazzig instrumentierten Sing Sang finden sich auch popigere Stückchen
wie Leny Andrades "Nao Adiante". Die Nummer swingt flott und groovig
dahin, nostalgische "uuhh backvocals" unterlegen die energiegeladene
Stimme der Sängerin. Auch ihre zweite Nummer "Alvoroco" begeistert ungemein.
Ziemlich psychedelisch Moog-abgefunkt Egberto Gismontes "Educacao Sentimental".
Herrlich schräg auch Wanderlea (Wah Wahs?!). Frische Bossa Vocals mit
den richtigen "easy living" Flair versprüht Wilson Simonals "Tuo de
voce".
Alte Bekannte wie Marcos Valle (mit Klassiker "Os Grillos"), Elza Soarez
oder das Milton Banana Trio, sind auch wieder mit von der Partie. Treibende
Samba-Percussion von Monsueto vervollständigen das Brazil-Mosaik.
Fazit:
ein durchaus ansprechender wie eigenwilliger Querschnitt durch brasilianisches
Musikschaffen der 60er und 70er Jahre zum Mid-Price Angebot.
Tip: Die Doppel CD "A Trip to Brazil" bietet einen gut sortierten und
ausgewogenen Höhrgang in Sachen Bossa Nova . Ideal für Einsteiger, ein
Fest für Bossa-Fans Erschienen auf Motor Music 98 (dp)
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Fettes
Brot für die Welt (Intercord)
Gegen
Fettes Brot lässt sich ja eigentlich nichts sagen und nach einer
langen Durststrecke, die nur durch Singles mit James Last oder ähnlichem
uberbrückt war, klingt die Ankündigung eines Doppelalbums umwerfend.
Beim Hören relativiert sich dieses Hochgefühl leider etwas:
Einige eher nichtssagende Remixes und Live-Versionen sowie einige fade
Füller (Dusch dich mal) lassen den Verdacht aufkommen, dass es diesmal
ums Abcashen ging. Einige Tracks sind natürlich sehr toll, die hätten
aber auch auf einem einfachen Album Platz gefunden. Also: Bitte bald ein
echtes neues Album und nicht eine solche Verwertung von Resten. (vf)
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Schönheitsfehler:
Sexdrugsandhiphop
(Motormusic)
Als
Reimmeister und Erzeuger geschmeidiger Beats sind sie bekannt und enttäuschen
auf ihrem neuen Album auf keinem Track. Der Hit "Duo statt Solo"
ist gut ausgewählt, was aber nicht bedeutet, dass die anderen Tracks
ihm nachstehen. Neben ihren bekannt psychedelischen Stimmungen streuen
sie viele unterschiedliche Sounds, die dafür sorgen, dass die Platte
sicher lange spannend bleibt. Diese LP kann locker neben ähnlichen
Produkten von Ferris MC und Kollegen bestehen. Bleibt nur zu hoffen, dass
Schönheitsfehler auch in Hamburg verstanden werden. (vf)
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Fauna
Flash: Fusion (Compost Recs./PP sales
Forces)
Der
Titel ist Programm. Glücklicherweise im positiven Sinn, denn die
beiden Münchner Christian Prommer und Roland Appel schaffen eine
perfekte Symbiose von D&B, Soul, Jazz und HipHop, um nur die auffälligsten
zu nennen.
Höhepunkte sind das soulige "Morning" und "Ten",
das von der wunderbaren Stimme Deidra Jones´lebt. Für einschlägige
Fans unentbehrlich, für alle anderen eine Einstiegsdroge. (vf)
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Chickenpox:
Approved By The Chickenpox (Burning Heart/Connected)
Ska war in
den letzten Jahren allgegenwärtig. Egal ob Werbung oder abgehalfteter
Funpunk - stets bedienten sie sich in der Frühzeit des Reggae. Meistens
funktioniert das kurzfristig auch. Die Lieder nutzen sich allerdings doch
bald ab.
Nicht so bei diesem Album, das anfangs etwas sperrig wirkt und die HörerIn
erst bei mehrmaligem Hören mitreisst. Dann aber umso nachhaltiger.
Fazit: Neben einigen Partyknallern auch erstklassige Songs, die sich dem
typischen Strickmuster entziehen. (vf)
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Big
Youth: Natty Universal Dread (Blood
and Fire/Echo Beach)
Diese
drei CD-Box präsentiert 51 teils bekannte, teils zumindest in Europa
nicht veröffentlichte Tracks des legendären 70er-Toasters.
Dabei wird die Phase von 1973 bis 1979 umfassend abgedeckt.
Eigenen Songs und Coversionen bekannter Reggae- und Soulnummern drückt
er in gleicher Weise seinen persönlichen Stempel auf. Die politischen
Statements und sozialkritischen Betrachtungen des Lower Class-Jamaikas
bilden einen eigenartigen und faszinierenden Kontrast zu Bibel- und anderen
alltäglichen Zitaten.
Wenn sich nicht noch irgendwo verschollene Bänder finden, ist das
wohl die ultimative Werkschau dieser Reggae-Ausnahmeerscheinung. (vf)
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Erykah
Badu: Mama´s Gun
(Motown/Universal)
Erykah Badus lang erwartetes zweites Album ist so schwer zu beschreiben
wie Soul/R´n´B heute überhaupt. Zweifellos ist es eine wunderschöne Platte
geworden.
Trotzdem kommt bei mir keine ungetrübte Begeisterung auf. Die Erneuerung
des Soul, die von vielen Zeitschriften angekündigt wird, kann sich so wohl
nicht anhören. Die Versatzstücke aus unterschiedlichsten schwarzen Stilen
waren zwar schon immer typisch für Soul.
Trotzdem wirkt alles altbekannt, es gibt keine Überraschungen und die Assoziationen
und Zitate von Marvin Gaye bis Working Week wirken gerade wegen der perfekten
Produktion wie eine stilsichere Zusammenfassung von 40 oder mehr Jahren
schwarzer Musiktradition.
Wer sich aber mit solchen Fragen nicht belastet, wird an den perfekten,
vielseitigen Liedern und Badus Ausnahme-Stimme uneingeschränkte Freude haben.
(vf)
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Söhne
Mannheims: Zion (DKSMS)
An
der Stimme Xavier Naidoos wird ja sicher niemand etwas auszusetzen haben,
an den Stimmen seiner Crew wohl auch nicht. Sonst ist das Album aber entweder
(a) sterbenslangweilig oder (b) nervend missionarisch.
Das Sendungsbewusstsein des selbst ernannten Evangelisten in allen Ehren:
Viele Soul-Größen hatten davon ebenfalls im Überfluss.
Doch die brachten mehr Schwung und Herzschmerz rüber als sich die
Söhne Mannheims auch nur ansatzweise vorstellen können.
Ihr Ergebnis ist leider nur schlapper Soul-Pop. Absolut verzichtbar. Kleiner
Tipp am Rande: Moses P hätte sicher mehr aus diesen Songs heraus
geholt. (vf)
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Tokyo
Ska Paradise Orchestra: Full Tension Beaters (Groover
Records)
Ska
ist offensichtlich nicht umzubringen. Besonders die primär auf Speed
ausgerichtete Spielart, der auch das TSPO anhängt. Titel wie "5
days of Tequilla" oder "Howlin´Wolves" weisen den
Weg: Einerseits zum Abtanzen, andererseits präsentieren sie sich
als orthodoxe Hüter einer glorreichen Vergangenheit. Innovativ ist
das natürlich nicht, aber die Bläser verstehen ihr Handwerk.
(vf)
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D-Flame:
Bastard (Universal)
Sympathisches
Hip Hop-Album aus dem Eißfeldt-Umfeld. Die Raps können bereits
beim ersten Hören überzeugen, die Samples sind dagegen etwas
eintönig. Deshalb fehlt leider der Ohrwurm, der nötig wäre,
um sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. (vf)
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Brian
Augers Oblivion Express: Voices Of Other Times
(Edel)
Brian Auger
spielt auf der Hammond-Orgel bereits über 35 Jahre und hat ganze Generationen
von MusikerInnen zu diesem Instrument gelockt. Obwohl er vor allem für
seine Aufnahmen aus den 60er-Jahren bekannt ist, tourt er permanent (vor
einigen Jahren etwa mit Eric Burdon in Wien) und nimmt ebenso regelmäßig
neue Platten auf.
Seinem einmaligen soulig-jazzig-funkigem Stil bleibt er treu, daran können
auch seine Tochter als Sängerin und sein Bruder am Schlagzeug wenig ändern.
Einziger Kritikpunkt (wie schon bei seinem Konzert im Oktober): Slappen.
Wer mit fiebrigem Blick nach dem nächsten Trend Ausschau hält, sollte
die Finger davon lassen. Wer sich vom Überleben der Hammond-Orgel überzeugen
will, sollte sich dabei dieses Albums bedienen. (vf)
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Outkast:
Stankonia (Laface/Arista/BMG)
Das
vierte Album des Duos aus Georgia hält das Niveau der Vorgänger,
überrascht aber wieder durch seine Vielfalt. Diese zeigt sich besonders
an den Kooperationen mit Khujo Goodie, B-Real und vielen anderen. Diese
erhalten breiten Platz zur Entfaltung und dürfen nicht nur zwei Zeilen
oder Samples beisteuern.
Mein Lieblingsstück: "So Fresh, So Clean". Auch für
Menschen, die sonst so ihre Probleme mit Hip Hop haben, empfehlenswert.
(vf)
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Fatboy
Slim: Halfway between the gutter and the stars
Fatboy
Slim setzt auf Party pur. Das hat er zwar bei seinem letzten Album auch
schon gemacht, doch alle, die geglaubt haben, dass der Gipfel erreicht
ist, werden eines besseren belehrt.
Also: Auf "Play" drücken, Hirn ausschalten undes geht los.
Klingt etwas eindimensional. Das ist es auch - aber auf höchstem
Niveau. Selbst wenn man es versucht, kann man sich diesen Beats nur schwer
entziehen. Mit Vernunft geht bekanntlich gar nichts, wenn Herz, Bauch
und Beine bereits entschieden haben. (vf)
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Creutzfeld
& Jakob: Gottes Werk und Creutzfelds Beitrag
(Put da Needle To Da Records)
Creutzfeld
& Jakob rappen mit einem Speed, an den wohl nur wenige andere heran
kommen. Da fällt beim ersten Mal Anhören kaum auf, dass die
Musik manchmal etwas monoton wird. Fette Beatz sind was anderes. Und die
Texte: Das obligatorische Dissen der Konkurrenz füllt das halbe Album,
der Rest ist großteils sehr witzig.
Das klingt etwas ratlos und so fühle ich mich auch: Das Album ist
nett, aber irgend etwas fehlt. Mal schauen, ob diese Scheibe auchin einem
halben Jahr noch läuft. (vf)
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Vienna
Scientists: A Mighty Good Feeling
(Columbia/Sony)
Der dritte
Teil der bewährten Serie bleibt dem typischen weichen down tempo-Sound
treu, beeindruckt aber durch eine größere stilistische Vielfalt als früher.
Die zwölf größtenteils unveröffentlichten Tracks stammen sowohl von etablierten
Scientists (Sin, Tosca) als auch von noch unbekannten.
Zu den herausragendsten Tracks zählen "Keep On Truckin´", eine unwiderstehliche,
treibende Tanznummer und das dubige "5-Leaf-Clover".
Am schillerndsten ist "Drugstore Woman" von Syncope. Diese Apothekerin
erweckt Tote zum Leben. Unwiderstehlich! (vf)
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United
Colors of Ska Vol.3
(Vielklang/Ixthuluh)
Der dritte
Teil dieser bewährten Reihe beinhaltet 21 Ska-Bands aus aller Welt. Neben
bekannten Gruppen wie The Busters, Bluekilla, Blascore, Skaos oder den
Bad Manners präsentieren sich auch Bands aus Japan, Brasilien und Australien.
Meine Favoriten: Die türkischen Athena und Aktus aus der Ukraine. Auch
nach dem Ende des Ska-Hypes Anfang der 90er-Jahre gibt es also noch eine
lebhafte Szene mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Auffällig ist vor
allem, dass esnicht mehr ausschließlich um Speed geht. Jetzt sollten einige
Bands nur noch touren. Der Großteil der Bands ist ja aus Europa, sollte
also kein unüberwindbares Problem darstellen, oder? (vf)
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Allnighter
(Goldmine 2000)
Northern
Soul, Veteran und Pionier in Sachen Dancefloor, hat den Wechsel ins neue
Jahrtausend gut überstanden. Davon zeugt auch die Goldmine-Compilation
"Allnighter". Der Purismus ist aufgeweicht, der strikte "sixties only"
Grundsatz längst aufgegeben, alles was zählt, ist Qualität und Rarität.
Mein absoluter Favorit: Nolan Porter mit "If I could only be sure". Intensiv
und klar groovt die Nummer durch Haut und Knochen. Einfach zum eintauchen
und mittragen lassen. Gewinner der goldenen Repeattaste.
Weiter höchst aufffällig: Jesse James mit "love is allright"(wer kann
da schon wiedersprechen), Shirley Lawson mit "one more chance"( mighty,
mighty sweeet !), Rhonda Davis mit "can you remember" (nochmal Zucker!)
und Yvonne Vaughn mit "when you gonna tell her about me" (Pathos!!), um
nur ein paar zu nennen.
Fazit: Erstaunlich hohes Niveau und eine sehr eingängige Mischung.
Buchtipp: "Casino" von Dave Shaw (Be Cool
Publishing) Persönlich und bis zuletzt fesselnd erzählt lässt der Autor
eine Northern Soul Legende der Siebziger wiederaufleben
- Wigan Casino. (dp)
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Finley
Quaye: Vanguard
(Sony)
Finley Quayes
lang erwartetes zweites Album ist - im besten Sinn - ziemlich anders als
vorauszusehen war. Reggae, Dub und D&B sind natürlich in allen
Spielarten vertreten, Quaye geht aber weit darüber hinaus. Die erste
Single "Spiritualized" zeigt ihn als knochentrockenen Rocker,
der nicht nur als Nachfolger von Jimmy Cliff oder Lee Scratch Perry durchgehen
kann.
Diese unterschiedlichen Sounds sind fein säuberlich auf die einzelnen
Lieder aufgeteilt, weshalb die Platte etwas auseinander fällt, obwohl
an den einzelnen Liedern nichts auszusetzen ist. Das nächste Mal
mischt er sie dann vielleicht. Finley Quaye gehört zu den wenigen,
bei denen solcher Crossover gut gelingen könnte. (vf)
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