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The Virgin Suicides

Sofia Coppola zeichnet in ihrem Regie-Debut das beklemmende Bild einer in sich gekehrten, sozial gestörten Familie.
Die reliös-fanatischen Eltern (erschreckend plastisch dargestellt von James Woods und Kathleen Turner) isolieren ihre pubertierenden Töchter vor der Umwelt.

Die fünf Schwestern schaffen sich eine Scheinwelt, die im Film aber fast nur durch die Augen der Jungs, die ihnen nachstellen, beleuchtet wird. Die Ausbruchversuche aus der behüteten Welt des Elternhauses enden als Fiasko. Der Film endet schließlich so, wie man es von Anfang an befürchtet: Die Schwestern sind tot, die angehenden Männer werden mit der Katastrophe, die sie vielleicht hätten verhindern können, auch zwanzig Jahre später nicht fertig.

Das verstörende und faszinierende Element an diesem Film ist der indirekte Blick durch die Burschen. So wie sie dem sich abzeichnenden Drama hilflos zuschauen und auch nachher keine Erklärung finden, stehen auch die ZuschauerInnen vor einem Rätsel. Der Verzicht auf einfache psycholoische Erklärungen erhöht die Wirkung meisterhaft.

Untermalt wird dieses düstere Szenario von der wunderbaren Musik von Air, die ja schon seit einem Jahr erhältlich ist und enorme Erwartungen geweckt hat. Diese werden voll erfüllt. (vf)
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  Unbreakable

Im Vertrauen: Der neue Bruce Willis-Film ist gar nicht so schlecht! Wer sich den Guten immer als brutalen Schläger figuríert hat und deshalb eben nicht, so wie ich, ins Kino ging, weil schon des Namens ansichtig, sein Magen revoltierte, der wird vom Film "Unbreakable" höchstwahrscheinlich positivst überrascht sein.
Natürlich ist der Film nicht so hintergründig wie "The sixth sense" aber er hat dennoch einige Gustostücke an Kameraführung und Lichtregie zu bieten. Und Bruce Willis als Traurigen Clow..äh Mann zu betrachten, bereitet auch ziemlichen Spaß. Im Ganzen eine nicht uninteressante und, man verzeihe mir die Wortwahl, ernste Persiflage auf das Comicgenre.

Zuviel sei hier aber nicht verraten, da man sich um das Beste, nämlich die einzigartig erfaßte Stimmung bringen könnte.
Nur so viel: B.W. verkörpert einen Mann, der als Einziger eine Zugkatastrophe überlebt hat, das Warum und Weshalb wird im Film schon ausreichend erklärt. Weiters als "Special Guest Villain" Samuel L. Jackson. Überraschenderweise durchaus sehenswert. (ld)
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  Komm, süßer Tod

Jetzt ist schon wieder was passiert. Und zwar was sehr Erfreuliches. Ein Film, noch dazu ein östereichischer, der sich sehen lassen kann, im wahrsten Sinne.
Nach der schmissigen Geschichte des Wolf Haas gelang Wolfgang Murnberger eine adäquate Verfilmung, die sich nicht vom literarischen Original einengen lässt, die als Film besteht und - was will man mehr - einen kurzweiligen Kinoabend verspricht.
Nix schwermütiger möchte-gern-in-die-Tiefe-gehen-Film, nix Idiotenspass, eben nix von dem, was sich bislang als österreichisches Kino verstand, und was ich nie verstehen wollte. Endlich kluge Geschichte, gescheit umgesetzt und bestechend inszeniert, weil bestechend einfach und unspektakulär, im schönsten Sinne.
Und die Darsteller tun den ihren Teil dazu, allen voran Josef Hader als Brenner, der mit seinem Schauspiel schafft, was nur wenige vor ihm in dieser Weise in diesem Land geschafft haben, zu spielen ebenso natürlich und einfach, wie man sich den Brenner auch vorstellt und so gar nicht maskenhaft.
Schauspiel für einen Film, ruhig und unaufregend. Hader steht ja nicht auf einer Bühne, sondern sitzt im Wagen, in der Einsatzzentrale der Kreuzretter, oder liegt und turnt im Bett, und wir, die wir eine Karte gekauft haben dürfen dabei sein, ganz privat, mit der Distanz der Projektion (und das meinī ich nicht psychologisch) und trotzdem ganz nah.
Der herzallerliebste Simon Schwarz mimt den Zivildiener an Brenners Seite, tadellos und manchmal rührend real, Nina Proll ist einmal mehr eine Großstadtgöre, einmal mehr sehr überzeugend.
Ein echter Genuss ist Karl Markovics, zwar in einer kleinen (zeitmäßig) aber auch in einer großen (schauspielerisch) Rolle.
Und mit einem wissenden Schmunzeln beobachtet Wolf Haas das Geschehen und er wirkt recht zufrieden mit dem, was aus seiner Geschichte geworden ist. Schauīn sie sich das an!
PS: Musik: Sofa Surfers!!
(jz)
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  Schmalspurganoven

Im neuesten Geniestreich Woody Allenīscher Prägung geht es um den gealterten Kleinganoven Ray Winckler (Woody Allen), der noch einmal den Coup seines Lebens machen will, um dann ein sorgloses Leben in Florida führen zu können. Dies jedoch nicht alleine sondern gemeinsam mit seiner ordinär-lauten Frau Frenchy - hinreißend verkörpert von Tracy Ullmann.
Um dorthin zu kommen, beschließt man, einen Banktresor zu knacken, den man mittels eines Tunnels aus einem Pizzageschäft graben will.
Dieses Geschäft wird zunächst alibihalber als Cookieshop betrieben. Bald jedoch stellt sich heraus, daß der Keksladen soviel Geld abwirft, daß auf den Bankeinbruch verzichtet wird.
Ray und Frenchy kommen zu Geld und werden zu Neureichen, wie sie im Buche stehen - viel Geld aber wenig Bildung. Woody Allen ist damit eine hinreißende Satire auf monetären Shooting Stars gelungen.
Ein Film, der vordergründig zum Lachen bringt, jedoch mit viel Intellekt, Ironie und herrlich geschmacklosen Interieurszenen das Leben der Neureichen auf herrlichste Weise persifliert.
Ein Film, der es wert ist mit Genuß besehen zu werden!!!!! (ld)
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  Topsy-Turvy (R: Mike Leigh; GB 1999)

Mike Leigh ist vor allem für seine sozialkritischen Filme, zuletzt "Secrets and Lies" oder "Career Girls", bekannt.
In seinem neuesten Film wendet er sich erstmals der Geschichte zu. "Topsy-Turvy" zeichnet ein Sittenbild des viktorianischen Zeitalters.
Als Aufhänger dient die schwierige Zusammenarbeit von Gilbert und Sullivan am Theater. Nachdem ihr Verhältnis auf einem Tiefpunkt angelangt ist, bringt der Besuch einer Ausstellung über japanische Kultur die Wende. Die beiden grundverschiedenen Persönlichkeiten machen sich an "The Mikado".
Leigh bietet entlang dieser einfachen Handlung Einblicke in Leben, Mode, Theater und Alltag dieser Zeit. Die skurilen Momente, an denen dieser Film so reich ist, zeichnen trotz aller Komik ein lebendiges Bild dieser Gesellschaft.
Vielschichtig und unterhaltsam vergehen die 160 Minuten dank der exakten Inszenierung und der brillianten SchauspielerInnen wie im Flug. (vf)
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  Lust auf Anderes

Die Welt des bodenständigen Unternehmers Castella ist wohl geordnet: Er arbeitet, seine Frau hat ihren Beruf als Dekorateurin aufgegeben, darf sich im Haus (und manchmal, wenn die Schwester Castellas dringend eine Wohnung braucht) "künstlerisch" austoben.

Doch dann stören einige Eindringlinge diese Idylle: Sein Mitarbeiter Weber, Absolvent einer Pariser Elitehochschule, der Leibwächter, den ihm die Versicherung für die Vertragsverhandlungen mit Iranern vorgeschrieben hat, sein schwermütiger Chauffeur, die lebenslustige Kellnerin Manie und vor allem die Schauspielerin Clara, in die er sich verliebt.

Anfangs scheint es, dass diese unterschiedlichen Menschen Welten voneinander getrennt sind. Wie sie teilweise lernen, hinter den fremden Einstellungen und Lebenswelten zu den Menschen vorzudringen oder an dieser Aufgabe scheitern bzw. sich dieser gar nicht stellen wollen, zeigt diese umwerfend komische Komödie.

Spannend ist besonders, welche Figuren sich einer fremden Umgebung stellen, dabei auch in alle möglichen Fettnäpfchen tappen oder nicht über den eigenen Schatten springen können.

Faszinierend ist die Leichtigkeit, mit der die Regisseurin Agnes Jaoui in wenigen Einstellungen und mit einer intensiven Ausstattung unterschiedliche Milieus darstellt, ohne ins Plakative abzudriften. Aus gutem Grund haben sich in Frankreich bisher 3,6 Millionen diesen Film angeschaut. Uneingeschränkt empfehlenswert. (vf)
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  Space Cowboys

Die Geschichte könnte man kurz als "Apollo 13 für Pensionisten" bezeichnen. Es handelt sich hierbei einmal mehr um einen Plot, der von Anfang bis Ende absehbar ist. Vier ältere Männer fliegen, allen Intrigen und Widrigkeiten ihrer jungen Kollegen zum Trotz, zu einem reparaturbedürftigen russischen Satelliten, es gibt Komplikationen, einer opfert sich und bleibt heldenmütig zurück.

Ein enttäuschender Film, der auch durch das absolute Staraufgebot rund um Clint Eastwood, der auch Regie führte, nicht besser wird. Leider darf auch hier, wie bei allen US-Weltraumfilmen, eine gehörige Portion amerikanischen Pathos nicht fehlen.
Durch komische Sequenzen wird versucht, ein wenig vom heroisierenden Aspekt zu nehmen - dies gelingt jedoch überhaupt nicht.

Auch dieser Film reiht sich in die Folge jener Machwerke ein, die durch großes Staraufgebot und durchaus gelungene Spezialeffekte (die sich erfreulicherweise in Grenzen halten) versuchen, eine überaus flache Geschichte interessant zu machen.
Meine Empfehlung: Geld sparen und sich den Film auf Video ausborgen. (ld)
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  Im Juli (R: Fatih Akin)

Fatih Akin überrascht in seinem zweiten Film mit einem Märchen, dass die ZuschauerInnen von Hamburg über Bayern, Österreich, Ungarn und Rumänien schließlich nach Istanbul führt.
Juli (schaut aus wie P.J. Harvey, gespielt von Christiane Paul) will sich den schüchternen Lehrer Daniel (Moritz Bleibtreu, die Schwachstelle des Films) angeln. Deshalb verkauft sie ihm eine Sonne, die ihn auf sie aufmerksam machen sollte. Tolpatschig wie er ist verschaut er sich aber in Melek, die aber nach Istanbul fliegt.
Er reist ihr nach, wobei er Juli als Autostopperin mitnimmt.
Welche Anstöße er braucht, damit sich am Ende alles im Happy End auflöst, ist abenteuerlich und für einen deutschen Film erstaunlich witzig.
Besonders gut besetzt sind die Nebenrollen: Mehmet Kurtulus, Idil Üner und Branka Katic spielen besonders Moritz Bleibtreu mehrmals an die Wand.
Nettes Detail am Rande: Der Abspann ist mit türkischem Ska unterlegt.
Absolut sehenswerte Komödie für alle Menschen, die es auch einmal 100 Minuten ohne schwere Körperverletzungen aushalten. (vf)
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  Tiefe der Sehnsucht

Eine neue und zugegebener Maßen gute Idee, eingebettet in einen leider nur braven Film. Demi Moore glänzt in einer Doppelrolle als jungdynamische und bindungsunfähige Karrierefrau in New York, die - sobald sie einschläft - als verwitwete Mutter zweier Kinder im ländlichen Frankreich aufwacht, wo sie ein zurückgezogenes und ruhiges Leben führt. Sie wacht in NY wieder auf, wenn sie in Frankreich einschläft.

Die Frau weiss nicht, welches ihrer beiden Leben Realität und welches Traum ist. In beiden Welten versucht sie der Lösung mit fachmännischer Hilfe näher zu kommen, die allerdings immer an dem einen Punkt enden muss: Nur die jeweilige Existenz kann die reale sein - würde der Therapeut doch anderenfalls seine eigene Existenz in Frage stellen... In beiden Realitäten tritt ein Mann auf die Bildfläche und in das Leben der jungen Frau - zwar eingeweiht in das "Doppelleben" der Frau, aber keineswegs auf die dadurch auftretenden Probleme vorbereitet. Und so schlittern alle Beteiligten der finalen Katastrophe entgegen.

Soweit zur Rahmenhandlung; was sich auf den ersten Blick wie ein seichter science fiction anhört, ist nichts anderes als das Psychogramm einer sensiblen Frau, die eine schmerzvolle Vergangenheit in sich trägt, nicht fähig, sich von dieser zu lösen. Die Film bietet eine Hauptdarstellerin, Demi Moore, die zeigt, dass sie auch spielen kann. Er zeigt aber auch, dass sich die Tiefen der menschlichen Psyche nicht in kompakte zwei Stunden pressen lassen, ohne einen schalen Nachgeschmack von Oberflächlichkeit und von hollywoodesker Problemlösung zurückzulassen.

Und dennoch: Ein großes Lob für die Idee des Films und an die Hauptdarstellerin. (ak)
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  High Fidelity (Stephen Frears)

Verfilmungen von Kultbüchern sind immer gefährlich. Diese ist allerdings ganz außergewöhnlich gut gelungen. Sogar die Berufsnörgler, äh Filmkritiker, haben nur zwei Punkte gefunden: Erstens wurde die Handlung von London nach Chicago verlegt, zweitens wurden manche Musikreferenzen an das US-Publikum angepasst. Na und?
In fantastischer Weise verkörpert John Cusack den Plattenhändler Rob, den es völlig plan- und ziellos durchs Leben wirbelt. Wohl kaum eine andere Romanfigur der letzten Jahre bot allen Männern bis 35 eine ähnliche Identifikationsfigur. Kaum eine Frau, die in Rob nicht die schlimmsten Charaktereigenschaften der männlichen Mitmenschen erkennt. Traumhaft. Für alle, die das Buch gelesen oder es versäumt haben, ein Pflichttermin. (vf)
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  Audition Mission Impossible II (John Woo)

mission impossible 2 beginnt mit beeindruckendem körpereinsatz toms (nachname cruise) und endet mit demselbigen.
dazwischen eine herz zum höherschlagen bringende thandie newton und action-choreographie john woo`s zum mitfliegen. die füße berühren oft nicht den boden. und tom macht das wirklich gut.

story ist alt und schnell erzählt. tödlicher grippe- virus von geheimdienst hauseigenen bösewicht gestohlen, jagd nach diesem, helden(innen)tum und ( eh klar, deswegen verrat ichs auch ) happy-end. tauben seit "face off" john woos ständiger begleiter.
immer wieder wundersame ästhetik der gewalt. nirgendwo wird so romantisch getötet, wie auf de
r kinoleinwand. das spiel mit maske und stimmimitator wiegt den zuseher in charmanter unsicherheit.

während die meisten von mir heißgeliebten actionhelden versuchen den weg zum charakterschauspieler zu nehmen, indem sie das blutverschmierte gesicht weglassen, geht tom cruise den umgekehrten weg.
das ergebnis gibt ihm recht. von seinen saltos-und-nachher-ferse-in-den-bauch oder vorher-fuß-ins-gesicht kann ich nicht genug kriegen. love and crime. autos drehen sich . frau hängt über abgrund. und dann ins bett.

ewiglanges finale. danke. es war mir einfach ein vergnügen. unterhaltungsindustrie ole. ich geb schon zu, nach all meiner euphorie, auch diese geschichte ist löchrig, wie so mancher hosensack . der erste teil war auch besser. und trotzdem! (df)
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  romeo must die

es macht mich sehr glücklich die kinoseite mit romeo must die zu beginnen. schon allein bei 2-köpfigen-redaktionsbesprechungen reichten die meinungen von totaler begeisterung bis furchtbar schlecht. das ist ein schöner einstieg zum thema gut und schlecht.
scheiß drauf. hauptsache es macht glücklich. und da wär ich für meinen teil auch schon bei romeo must die. jett li ist soundso zuallererst der hübscheste kung-fu-star. und die erwartungen waren klar:

1.schönes kung fu. garantiert und absolut eingelöst von jett li, mit den jahren in ungewohnter männlichkeit. (aber altbekannt unschuldig. nicht einen wirklichen kuß verliert er. unglaublich. da haun und schießen sich alle zu brei, aber beim schmusen hört sichs auf.)
besondere erwähnung soll hier die szene finden: jett li demaskiert sein schwerbewaffnetes gegenüber und -welch überraschende entdeckung - es handelt sich um eine frau. er natürlich ( natürlich!) ausserstande eine frau zu schlagen , und wenn er krepiert. ( das sind noch helden). dann die wunderschön choreographierte auflösung des todbringenden schlamassels. jett li führt die bewegungen seiner wunderschönen weiblichen
begleitung (aaliyah, wie schreibt man sie bloß), in gewohnter eleganz und akrobatik. laß deinen körper meine waffe sein.

erwartung nummer 2 ist wunderschönes kung fu ausgeführt von meinem allerschönsten jettli.
und drittens -ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe- kung-fu-akrobatik par excellence. nicht unerwähnt natürlich der soundtrack. mit der musik im hintergrund war ich mir sicher auch noch ein kung-fu-star zu werden.

hopala, was wird mir da von hinten geflüstert? schlechte story? hat schon irgendjemand irgendwann schöne kampfkunst mit guter story gesehen???! auf diesen einwurf spar ich mir jeglichen kommentar. bei einem anderen kann ich mir die antwort doch nicht ersparen. nicht nur, daß der vergleich mit matrix überhaupt absurd ist, haben sich unerwartet viele menschen nicht geniert ihn auch noch laut auszusprechen. haben die alle matrix nicht verstanden? ich bin sprachlos. wie "matrix" mein leben verändert hat" schreib ich vielleicht ein andermal. und freu mich auf den langersehnten kinostart von "mission impossible 2". (df)
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